(*1956)

Geboren in Wuppertal, war Jochen Rausch ab 1974 als freier Journalist für verschiedene Printmedien tätig, bis er 1982 zum WDR ging, um als Autor, Redakteur und Moderator zu arbeiten. Parallel dazu studierte er an der Bergischen Uni BWL mit einem Abschluss 1986. Im Jahr 2000 wurde er Programmchef beim WDR-Jugendsender ‘1LIvE’, 2007 stellvertretender Programmdirektor beim WDR-Hörfunk. Ende 2021 ging er in den Ruhestand.

Als Musiker war er Ende der 70er-Jahre Sänger und Pianist der Band ‘Die Helden’. 1982 gründete er mit seinem Jugendfreund Detlev Cremer ‚Stahlnetz‘ und gab das Album ‘Wir sind glücklich’ heraus. 38 Jahre später veröffentlichten die beiden Musiker ihr zweites Album ‚Music for Smartphones‘. Darüber hinaus produzierte Rausch unter dem Label ‘LEBENSdIGITAL’ im Jahr 2005 die CD ‘FAUSERTRACKS’ mit Gedichten und Texten des 1987 tödlich verunfallten Krimiautors Jörg Fauser.

Seine schriftstellerische Laufbahn begann Rausch 2008 mit dem grossartigen Spannungsroman ‘Restlicht’. Es folgten der nachtschwarze (an Donovans ‚Winter in Maine‘ erinnernde) Roman ‘Krieg’ (2013), der 2017 unter dem Titel ‚Fremder Feind‘ von der ARD verfilmt wurde, und die Geschichtensammlungen ‘Trieb’ (2011) und ‘Rache’ (2015). Im Jahr 2023 kam der als Auftakt zu einer Trilogie vorgesehene Krimi ‚Im toten Winkel‘ heraus. Jochen Rausch lebt mit seiner Frau Birgit in Wuppertal und hat zwei Söhne, Tim und Mats.

‘Restlicht’, multiperspektivisch angelegt, mit dem Fotografen Peter Bloom (eigentlich: Blum) als Ich-Erzähler, springt zwischen zwei Zeitebenen hin und her: Dem Frühjahr/Sommer des Jahrs 1975, als sich der 19-jährige Peter in das schöne Mädchen Astrid verliebt, und der Gegenwart, als er nach 30 Jahren Aufenthalt an der Ostküste der USA erstmals wieder in sein Heimatdorf an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze zurückkehrt, wo sein Vater im Sterben liegt. Damals, im August 1975, verschwand Astrid jäh aus seinem Leben und tauchte nie wieder auf, und gerade jetzt wird hier das Skelett einer jungen Frau aufgefunden, doch es ist nicht jenes von Astrid, sondern einer norwegischen Ausreisserin, die in jenem Sommer ermordet wurde. Besessen von seiner ersten Liebe begibt sich Peter auf Spurensuche, trifft die alten Freunde und Bekannten wieder – die Mitglieder der Rockgruppe ‘Crest’, Knud, Gerrit und Mike, die nie aus der Gegend weggekommen sind und ein trübes Leben führen, Knuds debilen Bruder Bengt, Astrids frivole Mutter Ingrid – und nähert sich Schritt für Schritt der fürchterlichen Wahrheit.

‚Im toten Winkel‘ dreht sich um Marta Milutinovic, eine Münchner Kommissarin mit slowenischen Wurzeln, deren Leben nach der Ermordung ihrer siebzehnjährigen Tochter Charlotte vor vier Jahren, dem Scheitern ihrer Ehe und einem verhängnisvollen Polizeieinsatz in Trümmern liegt. Immer noch erfüllt von tiefer Trauer, versucht sie jetzt einen Neuanfang als Leiterin der Polizeireviers in dem fiktiven Städtchen Schwarzbach unweit der deutsch-tschechischen Grenze. Hier stösst sie auf ein bunt zusammengewürfeltes kleines Team. Und auf einen ungelösten, über zwanzig Jahre zurückliegenden Todesfall (höchst wahrscheinlich war es Mord) mit dem neunzehnjährigen Abiturienten Jens als Opfer. Bei ihre Bestreben, den Cold Case noch einmal aufzurollen, stösst sie bei der Mehrheit der einheimischen „jeder kennt jeden“-Bevölkerung auf Ablehnung, doch Mara lässt sich nicht beirren – und entwirrt ein Geflecht aus Geldgier, sexueller Gewalt, Erpressung, und Mord. Die finale Abrechnung hat es in sich.

Bibliografie:

‘Restlicht’ (2008), ‚Krieg‘ (2013), ‚Im toten Winkel‘ (2023)