(*1956)

Ingvar Ambjörnsen, geboren in der norwegischen Hafenstadt Larvik, aufgewachsen in Tönsberg, war Teil der norwegischen Hausbesetzerszene. Er arbeitete als Schriftsetzer, Gärtner, Fabrikarbeiter und Psychiatrie-Pfleger, bevor er Anfang der 80er-Jahre zum Schreiben kam. Nach Aufenthalten in Bergen und Oslo liess er sich 1985 in Hamburg nieder. Verheiratet ist er mit der Übersetzerin Gabriele Haefs, die auch die meisten seiner Erzählungen und Romane ins Deutsche übertragen hat.

Zwischen 1983 und 1990 verfasste Ambjörnsen vier schnelle, vornehmlich im Drogen-, Rotlicht- und Kleinkriminellen-Milieu angesiedelte, von plastisch skizzierten Figuren bevölkerte Krimis.

‚Der letzte Deal‘ handelt von den beiden ehrenhaften Cannabis-Händlern Carl und Robert, die ein recht geruhsames Leben führen, bis ihnen von Dealern Heroin untergeschoben wird und Roberts Freundin (scheinbar an einer Überdosis) stirbt.

‚Stalins Augen‘ ist die turbulente Geschichte der trinkfesten, miteinander verheirateten Detektive Laila und Rony Olsen, die üblicherweise untreue Eheleute beschatten, diesmal aber in einen ungewohnt anspruchsvollen Fall verwickelt werden, als in Hamburg ein befreundeter Journalist ermordet aus der Elbe gezogen wird und kurz darauf auch sein Vater in Oslo gewaltsam ums Leben kommt. Es zeigt sich nämlich, dass der Journalist hinter russischen Diamanten „Augen Stalins“ her war, die im Chaos des Zweiten Weltkrieges „verloren“ gegangen sind. Eine wichtige Spur führt in das ehemalige Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg.

In Ambjörnsens viertem (mit einem Vorwort von Frank Göhre geschmücktem) Krimi ‚Die mechanische Frau‘ sucht der abgehalfterte, auf Drogenprobleme spezialisierte, im anrüchigen Viertel St. Georg ansässige Hamburger Privatdetektiv Victor von Falk im Auftrag einer Prostituierten mit dem Übernamen ‚mechanische Frau‘ (sie trägt Beinprothesen) deren verschwundenen Freund, aber der ist tot, und Victor bekommt es mit der Drogenmafia zu tun.

Daraufhin verliess der medienscheue Autor das Krimigenre, um  – neben zahlreichen Jugendbüchern, darunter die Reihe ’Peter & der Prof’ – die ungemein populäre Elling-Reihe herauszugeben.

Bibliografie:

‚Den siste revejakta‘ – ‚Der letzte Deal‘ (1983), ‚Stalins oyne‘ – ‚Stalins Augen‘ (1985), ‚San Sebastian Blues‘ – ’San Sebastian Blues’ (1989), ‚Den mekaniske kvinnen‘ – ‚Die mechanische Frau‘ (1990).