Geboren und aufgewachsen in Houston, Texas, verbrachte Melissa Ginsburg als Kind viel Zeit in New Orleans, der Heimatstadt ihrer Mutter. Sie studierte zunächst einige Semester Visual Art in Houston und Boston. Es folgte ein Englischstudium an der University of Houston und am Iowa Writers’ Workshop mit einem Masterabschluss in Poesie im Jahr 2005. Seit 2011 lebt sie mit ihrem Mann, dem Krimiautor Chris Offutt, in Oxford, Mississippi, unterrichtet Creative Writing und Amerikanische Literatur an der University of Mississippi und widmet sich dem Verfassen von Gedichten und Romanen. 2016 erschien ihr erster Krimi ‘Sunset City’, der 2023 in einer vorzüglichen Übersetzung beim Polar Verlag herauskam, abgerundet durch ein informatives Nachwort von Sonja Hartl.

‘Sunset City’, angesiedelt in der garstigen Metropole Houston, dreht sich um die mannigfaltigen Facetten von Freundschaft und Liebe, Hass und Gewalt. Die Beziehung zwischen zwei Aussenseiterinnen – der 25-jährigen Ich-Erzählerin Charlotte und der umwerfend schönen Danielle, ihrer engsten und ältesten Freundin – bildet das Fundament. Danielles Jugend war schillernd, traurig und wild. Von ihrer selbstsüchtigen Mutter Sally bekam sie Geld, aber keine Liebe, von ihrem Onkel wurde sie vergewaltigt. Ihr Elend überspielte sie daraufhin mit Pillen, Heroin und Sex. Einzig Charlotte schien ihr ein wenig Halt zu geben. Dann kam Danielle wegen Drogendelikten für vier Jahre ins Gefängnis. Zurück in Houston, schlug sie sich als Darstellerin in Pornofilmen durch. Und jetzt ist sie tot. Zu Tode geprügelt in einem Motelzimmer, zwei Tage nachdem Charlotte sie erstmals seit langem wieder getroffen hat. Charlotte kokst und trinkt Schnaps, um nicht ins Bodenlose zu fallen, spricht mit Danielles Berufskollegin Audrey – auch sie ein Opfer von sexueller Gewalt -, mit dem Regisseur Brandon, und hat mit beiden Sex. Am Ende stösst sie rein zufällig auf die Wahrheit, derweil die Polizei im Trüben fischt.

Bibliografie:

‘Sunset City’ – ‘Sunset City’ (2016), ‘The House Uptown’ (2021).