(Kürzel für Alfredo José de Arana-Marini y Coppel, 1921-2004; schrieb auch als A.C. Marin, Robert Cham Gilman, G.H. Rains, Derfla Leppoc und Sol Galaxan)

Geboren in Oakland, Kalifornien, studierte Alfredo José de Arana-Marini y Coppel an der Stanford University im kalifornischen Palo Alto. 1942 trat er der US Army bei, in der er bis 1944 als Kampfflieger, danach als Adjudant und Pilot eines Generals diente. Anschliessend arbeitete er als Werbetexter, bis er 1947 zu schreiben begann. Er starb 82-jährig in Menlo Park, Kalifornien.

Unter dem Kürzel Alfred Coppel und mehreren Pseudonymen wurde er einer der populärsten Pulp-Autoren der 50er-Jahre. Ab 1954 begab er sich auch auf die lange Strecke und veröffentlichte bis 1996 rund dreissig spannungsgeladene Unterhaltungsromane – Sciencefiction, Krimis, Abenteuer- und Kriegsromane, mit fliessenden Grenzen zwischen den Genres.

Sein bekanntestes Werk ist der Endzeitthriller ’Nach der Stunde Null’. Er spielt in Nordamerika, nach einem Atomkrieg zwischen Russland und der NATO eine verwüstete, verseuchte und verstrahlte, von fanatischen Militärköpfen und verbrecherischen Banden terrorisierte Region. Im Mittelpunkt: Kenneth Gavin, ein in Alaska stationierter Major der US Air Force, der sich auf die Suche nach seiner Familie begibt, die er nach Kriegsausbruch im Grossraum San Francisco zurücklassen musste – ausgerechnet dort, wo die feindlichen Nuklearwaffen besonders viel Unheil angerichtet hatten. Dabei trifft er auf den psychopathischen Major Collingwood, der im Krieg Geschmack am Töten gefunden hat. Der mitreissende, mit eindrucksvollen Schilderungen der zerstörten Landschaft gespickte, jedoch höchst schludrig ins Deutsche übersetzte Roman kommt ohne reisserische Szenen aus.

‘34 Grad Ost’, erschienen 1974, befasst sich mit dem arabisch-israelischen Konflikt. Coppel führt uns in die Zeit des brüchigen Waffenstillstands nach dem Jom-Kippur-Krieg, die Russen und die Amerikaner, „getrennt“ durch den 34. Längengrad Ost, haben sich (neben den UNO-Truppen) auf der Sinai-Halbinsel einquartiert und lassen hin und wieder ihre Muskeln spielen. Dies ist die Ausgangslage, als die arabische Guerilla-Truppe „Abu Mussa“ – angeführt von der legendären Amazone Leila Jamil und dem skrupellosen albanischen Freischärler Enver Lec – einen Anschlag auf die amerikanische Führung plant, um den Friedensbemühungen der beiden Grossmächte endgültig ein Ende zu setzen. Das Attentat gelingt, der amerikanische Vizepräsident fällt in die Hände der Terroristen, doch es gibt Hinweise, dass «Abu Mussa» von den Russen unterstützt wurde – ein unverzeihlicher Akt, der einen 3. Weltkrieg zur Folge haben könnte.

Bibliografie:

‚Hero Driver‘ (1954), ‚Night of Fire and Snow‘ (1957), ‚Dark December‘ – ’Nach der Stunde Null’ (1960), ‚A Certainty of Love‘ – ’Zu spät’ (1966), ‚The Gate of Hell‘ – ’Die Pforten der Hölle’ (auch unter den Titeln ’Hundert Stunden Hölle, ’Tor zur Hölle und ’Letzte Liebe’, 1967), ‚A Little Time for Laughter‘ – ’Um jeden Preis’ (1969), ‚Between the Thunder an the Sun‘ –  ’…Flug 17 entführt…’ (1971), ‚The Landlocked Man‘ – ’Ein langer Sommer’ (1972), ‚Thirty-Four East‘ – ’34 Grad Ost’ (1974), ‚The Dragon‘ – ’Der Drache’ (1977), ‚The Hastings Conspiracy‘ – ’Hastings Zwei’ (auch unter dem Titel ’Der Plan Hastings zwei’, 1980), ‚The Apocalypse Brigade‘ – ’Finale in der Wüste’ (1981), ‚The Burning Mountain‘ – ’Harakiri’ (1983), ‚The Marburg Chronicles‘ – ’Die spanische Heirat’ (1985), ‚Fates Command Us‘ (1986), ‚Show Me a Hero‘ – ’Helden werfen keine Schatten’ (1987), ‚A Land of Mirrors‘ (1988), ‚Wars and Winters‘ (1993), ‚The Eighth Day oft he Week‘ (1994).

Als A.C. Marin: ‚The Clash of Distant Thunder‘ – ’Duell der Agenten’ (1968), ‚Rise With teh Wind‘ (1969), ‚A Storm of Spears‘ – ’Unternehmen weisser Springer’ (auch unter dem Titel ’Wie eine Spinne im Netz’, 1971).

Gemeinsam mit Donald Knox: ‚The Korean War‘ (1995).