(*1953)

Sergej Ustinow, ein in Moskau geborener, am dortigen Institut ‚V.I. Lenin‘ ausgebildeter Journalist, Gerichtsreporter und Krimiautor, sorgte mit dem staatskritischen Krimi ‚Zwölf Uhr Majakowskij Platz‘ für Aufregung. 1984 zur Veröffentlichung vorgesehen, fiel der Roman zunächst der Zensur zum Opfer und konnte erst vier Jahre später im Zuge von Glasnost erscheinen. Im Mittelpunkt steht der Frauenheld Igor Maximow, ein Journalist, der auch Kriminalfälle ermittelt – diesmal geht es um organisierten Diebstahl von Antiquitäten – und deshalb als erster Privatdetektiv der Sowjetunion gilt.

Ustinows nachfolgender, ähnlich gestrickter Roman ‚Identität unbekannt‘ handelt von Drogenhandel, Prostitution und Spekulationsgeschäften im Russland der Gorbatschow-Ära.

In Ustinows drittem und weitaus bestem auf Deutsch erschienenen Krimi ‚Der Chef braucht keine Maske‘, einer harten, ebenfalls kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion spielenden Geschichte, treiben Schieber, korrupte Beamte, Berufskiller, Kidnapper und abgetakelte Tänzerinnen die Handlung rasant voran. Die Hauptrolle bekleidet Stass Sewerin, ein einzelgängerischer, abgebrühter, zwei Jahre zuvor bei der Moskauer Kriminalmiliz gefeuerter Fahnder, den man jetzt zurückholt, nachdem vier Millionen Rubel aus dem Tresor eines toten Mafiabosses verschwunden sind.

Bibliografie (nur ins Deutsche übersetzte Romane):

‚Zwölf Uhr Majakowskij Platz‘ (1984/88), ‚Identität unbekannt‘ (1988), ‚Der Chef braucht keine Maske‘ (1991).