(*1958)

Lena Blaudez wurde in Jarmen, Mecklenburg, geboren und studierte Volkswirtschaft in Berlin-Ost, arbeitete jedoch nur kurz in diesem Beruf. Stattdessen korrigierte sie Texte beim Aufbau-Verlag, kassierte Pferdewetten, betreute alte Menschen und jobbte als Kellnerin. Nach einer Scheinheirat mit einem Franzosen im Jahr 1985 konnte sie die DDR verlassen. Sie zog nach Westberlin, absolvierte ein entwicklungspolitisches Aufbaustudium und bildete sich später zur Fachjournalistin aus. Während vielen Jahren war sie als Fotografin und Entwicklungshelferin in Afrika (Benin, Niger, Zaire) unterwegs, durchquerte mehrmals die Sahara und wurde immer wieder von der Malaria tropica überfallen. Heute lebt sie als freie Journalistin und Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin.

Blaudez’ spritziger und stimmungsvoller Krimierstling ’Spiegelreflex’ dreht sich um die frei schaffende Fotoreporterin Ada Simon. Sie ist Anfang dreissig, stammt aus Deutschland, lebt aber vornehmlich im westafrikanischen Benin, einem der ärmsten Länder der Welt, und schreibt an einem Buch über traditionelle Arbeitsformen afrikanischer Frauen. Als vor ihren Augen (und ihrer Kamera!) ihr bester Freund, der junge Oppositionspolitiker Patrick de Souza, in einer Kneipe in Benins grösster Stadt Cotonou ermordet wird, gerät ihr Leben in Gefahr. Die Polizei scheint nur geringes Interesse an dem Mordfall zu bekunden, so dass Ada Simon in ihrer Not zur Detektivin avanciert und eintaucht in eine Welt der Korruption, des Vodou-Glaubens, des Steuerbetrugs, der Machtgier und der fehlgeleiteten Entwicklungshilfe.

Bibliographie:                                                                                                           

Ada Simon-Romane: ’Spiegelreflex’ (2005), ’Farbfilter’ (2006).