(*1967)

David Grand wurde in New York City geboren, wo er auch aufwuchs, und studierte an der New York University mit einem Master-Abschluss in Romanschreiben.

Sein belletristisches Debüt gab er 1998 mit ‚Louse‘, einem aus Briefen, Memos, Aktennotizen und tagebuchartigen Berichten zusammengesetzten Schlüsselroman über den 1976 verstorbenen milliardenschweren Hollywood-Tycoon und Finanzjongleur Howard Hughes (im Buch: Herbert Horatio „Poppy“ Blackwell) – der drogensüchtige, rassistische Paranoiker hatte sich Mitte den 60er-Jahre in eine hermetisch abgeriegelte Hotelsuite hoch über Las Vegas zurückgezogen, die er bis zu seinem Tod nicht mehr verlassen sollte. Erzählt wird die beklemmende Geschichte aus der Sicht von Blackwells Kammerdiener und Krankenpfleger Herman Q. Louse, der in dieser sterilen Welt sein bisheriges Leben vergessen, seine Identität aufgeben musste – und jetzt, kurz vor dem Tod seines Herrn, den Aufstand probt.

Grands zweiter Roman ‚Körperfluchten‘ spielt in Long Meadow, in unmittelbarer Nähe einer fiktiven Metropole (Vorbild ist New York City), zwischen den beiden Weltkriegen: Die Prohibition ist aufgehoben, Drogenhandel, organisierte Kriminalität und Antikommunismus blühen auf, Gewerkschaftsrevolten fordern ihre Opfer, in Europa feiert der Nationalsozialismus erste Erfolge und Stalin zelebriert seine Schauprozesse. Vor dieser Kulisse wird der Weltkriegsveteran und Ex-Junkie Victor Ribe, der wegen eines nicht begangenen Doppelmordes zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war, nach fünfzehn Jahren unter höchst seltsamen Umständen vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen; entlassen in eine graue, kalte Welt der Erpressung und Korruption, der Auftragsmorde und der politischen Intrige. Der figurenreiche, mit schnellen szenischen Schnitten und vielen Rückblenden erzählte Noir-Roman entlädt sich in einem apokalyptischen Finale.

Grand unterrichtet Kreatives Schreiben an der Fairleigh Dickinson University in New Jersey und lebt mit seiner Frau und den Zwillingssöhnen in Brooklyn.

Bibliografie:

‚Louse‘ – ‚Louse‘ (1998), ‚The Disappearing Body‘ – ‚Körperfluchten‘ (2002).