(*1947)
Larry Beinhart, geboren und aufgewachsen in Brooklyn, New York City, als Sohn eines Juristen und einer Mutter, die in der Verwaltung der Long Island University arbeitete, besuchte die Brooklyn Technical High School und die State University of New York in Binghamptom. Danach widmete er sich der Filmproduktion, zuerst in New York City, dann in Miami. Zurück in New York, war er als Berater für den demokratischen Politiker Hank Steinkopf tätig. Nach einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit begann er Mitte der 80er-Jahre zu schreiben.
Von 1986 bis 1991 veröffentlichte Beinhart drei Krimis um den sizilianisch-stämmigen Ermittler Antonio “Tony” Cassella, der nach hingeschmissenem Jurastudium und kurzer Ehe in der Anti-Korruptions-Abteilung des NYPD unterkommt, bis er mit dem Ex-Cop Joey D’, einem engen Freund seines verstorbenen Vaters, in New York eine Privatdetektei eröffnet. Cassella ist im Grunde ein cleverer Bursche, doch sein starker Sexualtrieb und seine Vorliebe für Kokain kommen ihm immer wieder in die Quere. Im ersten (und besten, mit einem Edgar Award ausgezeichneten) Band ‘Kein Trip für Cassella’ wird Cassella beauftragt, dem gewaltsamen Tod des Anwalts Edgar Wood, der acht Millionen Dollar Firmengelder veruntreut hat, auf den Grund zu gehen. Die Spuren des höchst komplexen Kriminalfalls, in den vielleicht auch Cassellas zwielichtiger Onkel Vincent verwickelt ist, führen zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, als wohlhabende Juden von skrupellosen amerikanischen Geschäftsmännern um ihr Vermögen gebracht worden sind.
1993 liess Beinhart ‘American Hero’ folgen, eine bissige Politsatire mit Elementen des Privatdetektivromans und einer Liebesgeschichte, der eine hübsche, durchaus nicht an den Haaren herbeigezogene Idee zugrunde liegt: Der erste Golfkrieg soll von Amerikas Machthabern mediengerecht inszeniert worden sein, um das Überleben der Bush-Regierung zu sichern. Abgerundet wird der Roman mit einer Liste von 39 Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg. Das Buch wurde von Barry Levinson sehr frei unter dem Titel ‘Wag the Dog’ verfilmt, Robert De Niro und Dustin Hoffman spielten die Hauptrollen.
Larry Beinhart trat auch als Skilehrer, Journalist, Pokerspieler, Sachbuchautor (‘How to Write a Mystery’ und ‘Fog Facts: Searching for Truth in the World of Spin’), Drehbuchautor und, in Oxford und Woodstock, als Dozent für Kreatives Schreiben im Bereich Kriminal- und Spannungsliteratur in Erscheinung. Er lebt mit seiner zweiten Frau, der Schauspielerin und Krimiautorin Gillian Farrell, in Woodstock, New York State. Sie haben zwei erwachsene Kinder, Anna und James.
Dreissig Jahre nach ‘Zahltag für Casella’ erlebt Tony Casella in ‘The Deal Goes Down’ ein unverhofftes Comeback: als tief verschuldeter siebzigjähriger Haudegen, der in den Catskill Mountains, unweit von Woodstock, ein einsames Leben führt – seine Frau und sein Sohn sind vor Jahren gestorben, und seine in Frankreich lebende Tochter hat den Kontakt zu ihm daraufhin abgebrochen. Da trifft Tony auf eine entfernte Bekannte, Maddie, die ihn darum bittet, ihren millionenschweren, sexsüchtigen und gewalttätigen Mann Mick gegen ein Honorar von 100’000 Dollar, für das ihre Anwältin Liz aufkommt, aus dem Weg zu räumen. Tony engagiert die ihr Studium mit Sexarbeit finanzierende Allison als Köder. Mick fällt prompt darauf rein. Verliert, als sie ihn manuell stimuliert, die Kontrolle über sein Auto und stirbt – und Tony hat hundert Riesen auf dem Konto für einen Mord, den er nicht begangen hat. Doch die wahren Prüfungen stehen dem alten Schnüffler erst bevor, denn mindestens zwei andere Männer wussten von Maddies Plan: Tonys Ex-Partner Cohen und ein vor wenigen Tagen gewaltsam umgekommener früherer Cop. Zudem stellt sich ihm die Frage, ob Liz wirklich nichts anderes antreibt, als in Not geratene Frauen zu retten, oder ob vielmehr Geldgier ihr wahres Motiv darstellt. Trotz seiner Bedenken akzeptiert Tony nun auch Liz’ Auftrag, einen Oligarchen umzulegen, der seiner jungen amerikanischen Frau das Leben zur Hölle macht. Unterstützt durch Allison, erledigt Tony auch diesen “Rescue the Girl and Kill the Bad Guy”-Job zur allseitigen Zufriedenheit.
‘The Deals Goes Down’ ist ein origineller Noir mit satirischen und schwarzhumorigen Passagen und einem farbigen Figurentableau. Zur Freude gereichen auch die Auftritte von Casellas Buddy Larry Beinhart. Und die Verweise auf Musik, Philosophie und Literatur, namentlich Beinharts ‘American Hero’ und dessen Verfilmung.
Dreissig Jahre nach ‘Zahltag für Casella’, dem letzten Band einer viel gelobten Trilogie, erlebt Tony Casella in ‘The Deal Goes Down’ ein unverhofftes Comeback: als tief verschuldeter siebzigjähriger Haudegen, der in den Catskill Mountains, unweit von Woodstock, seit zwanzig Jahren ein einsames Leben führt – seine Frau und sein Sohn sind vor Jahren gestorben, und seine in Frankreich lebende Tochter hat den Kontakt zu ihm daraufhin abgebrochen. Da trifft Tony auf Maddie, die von seiner beruflichen Vergangenheit weiss und ihn darum bittet, ihren millionenschweren, sexsüchtigen und gewalttätigen Ehemann Mick gegen ein Honorar von 100’000 Dollar, für das ihre Anwältin Liz aufkommt, aus dem Weg zu räumen. Tony engagiert die zwanzigjährige, das Studium mit Sexarbeit finanzierende Allison als Köder. Mick fällt prompt darauf rein. Verliert, als seine Begleiterin ihn manuell stimuliert, die Kontrolle über sein Auto und stirbt – und Tony hat hundert Riesen auf dem Konto für einen Mord, den er nicht begangen hat
Bibliografie:
Tony Cassella-Serie: ‘No One Rides For Free’ – ‘Kein Trip für Cassella’ (auch unter dem Titel ‘No One Rides For Free’, 1986), ‘You Get What You Pay For’ – ‘Zahltag für Cassella’ (1988), ‘Foreign Affair’ – ‘Priester waschen weisser’ (1991), ‘The Deal Goes Down’ (2022);
Einzelwerke: American Hero’ (auch unter dem Titel ‘Wag the Dog’) – ‘American Hero’, (1993), ‘The Librarian’ (2004), ‘Salvation Boulevard’ (2008).