(1921-1973; schrieb auch als James Forden)
James Barlow kam in Birmingham zur Welt und wuchs in den West Midlands und in Nord-Wales auf. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1936 kehrte die Familie nach Birmingham zurück. James besuchte hier eine Handelshochschule, um dann beim Birmingham Corporation Water Department zu arbeiten. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ging er zur Royal Air Force. Er diente zuerst als Schütze, später als Instruktor, bis er an Tuberkulose erkrankte, 1948 veröffentlichte er seine ersten Stories im Magazin ‘Punch’, 1956 folgte der erste Roman, ‘Protagonists’. Bis 1960 arbeitete er wiederum für die Birmingham Corporation, darauf widmete er sich ganz dem Schreiben.
Geschult am Werk seines grossen Vorbilds Graham Greene, verfasste Barlow dreizehn düstere Romane, unter ihnen ‘The Patriots’, mit dem ihm 1960 der Durchbruch gelang, und ‘The Burden of Proof’, ein harter Thriller um den homosexuellen, das Londoner Eastend mit seiner Organisation in Angst und Schrecken versetzenden Sadisten Vic Dakin (keine deutsche Übersetzung). ‘The Burdon of Proof’ kam 1971 unter dem Titel ‘Villain’ mit Richard Burton als Vic Dakin in die Kinos.
‘Die Patrioten’, eine poetische, sorgfältige gebaute, in gemächlichem Tempo erzählte und mit Rückblenden durchsetzte Geschichte, handelt von dem heissblütigen, kompromisslosen Fallschirmjäger Reg Mills, im Grunde ein anständiger Bursche, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg im zivilen Leben jedoch nicht mehr zurechtfindet. Nach einer Kneipenauseinandersetzung, bei der er einen grossspurigen, das Andenken an die gefallenen Kriegskameraden beschmutzenden Typen windelweich prügelt, sperrt man ihn ins Gefängnis, und auch hier führt ihn sein aufbrausendes Temperament immer wieder in Bedrängnis. Reg ist ein gebrochener Mann, als er nach sechs demütigenden, unendlich langweiligen Monaten freigelassen wird. Und schliddert nun endgültig in die Kriminalität. Sein einziges Ziel ist die Rache an der materialistischen, selbstsüchtigen Gesellschaft, die ihn fallen liess, nachdem er sich drei Jahre lang für sie den Arsch aufgerissen hatte. Mit seinem Knastkumpel Tony Tobias – auch er ein Kriegsveteran ohne Perspektive – plant er den perfekten, mit militärischer Präzision durchgeführten Zugüberfall. Lohngelder im Wert von zehntausend Pfund. Zwei Männer gegen den Rest der Welt. Der Coup gelingt, doch die Cops sind ihnen auf den Fersen.
Im Jahr 1969 wanderte Barlow mit seiner Frau Joyce und den vier Kindern nach Tasmanien aus. Weshalb er England den Rücken kehrte, schilderte er in dem Buch ‘Goodbye England’. Der Unfalltod des Mannes seiner Schwester bewegte ihn dazu, die Insel nach drei Jahren wieder zu verlassen und sich in der irischen Stadt Cork niederzulassen. Mit 51 Jahen erlitt er nach einer Operation eine tödliche Embolie.
Bibliografie:
‘The Protagonists’ (1956), ‘One Half of the World’ (1957), ‘The Man with Good Intentions’ (1958), ‘The Patriots’ – ‘Die Patrioten’ (1960), ‘Term of Trial’ – ‘Kronzeugin der Hauptverhandlung’ (1961), ‘The Hour of Maximum Danger’ (1962), ‘This Side of the Sky’ (1964), ‘One Man in the World’ (1966), ‘The Love Chase’ (1967), ‘The Burden of Proof’ (auch unter dem Titel ‘Villain’, 1968), ‘Liner’ (1970), ‘In All Good Faith’ (1971), ‘Both Your Houses’ (1971).
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