(*1933)
Felix Thijssen, geboren in Rijswijk, Niederlande, studierte Journalismus in Frankreich und übte diesen Beruf danach fünfzehn Jahre in seinem Heimatland aus, bis er als Autor begann. Seit 1985 bewohnt er mit seiner Frau Mylene ein altes Templerschloss in den französischen Cevennen. Er hat rund sechzig Bücher herausgegeben, darunter Western- und Sciencefiction-Romane, Drehbücher für Film und Fernsehen, einen autobiografischen Roman, Kinderbücher und eine achtteilige, von 1980 bis 1990 veröffentlichte Krimiserie mit dem freundlichen Gangster Charlie Mann als Hauptfigur (keine deutsche Übersetzung).
International bekannt wurde Felix Thijssen, der Schriftsteller mit dem Faible für Frauennamen, mit seiner im Jahr 1998 gestarteten Max Winter & CyberNel-Serie, deren erste acht Bände auf Deutsch vorliegen. Ich-Erzähler Max Winter, ein ehemaliger Kommissar der Amsterdamer Kriminalpolizei (er gab den Dienst wegen einer Schussverletzung auf), arbeitet als Privatdetektiv in der holländischen Provinz. Der Vater eines erwachsenen, in Neuseeland lebenden Sohnes und einer kleinen Tochter ist ein schlagfertiger und listenreicher Ermittler. Unterstützt wird er durch seine instinktsichere Lebensgefährtin Cornelia, genannt CyberNel, eine begnadete Hackerin, die zu Beginn des achten Romans ’Rebecca’ bei einem Autounfall ums Leben kommt. Verschachtelte Plots, eindrucksvolle Figurenzeichnung und farbige Milieuschilderungen gehören zu Thijssens Stärken.
Im siebten Band ‘Rosa’ kommt Max Winter zu seinem seltsamsten Fall: Die exzentrische armenische Witwe Arin Reider beauftragt ihn, das Herz ihrer vor drei Jahren tödlich verunglückten 18-jährigen Tochter Rosa aufzuspüren, das, wie sich zeigen wird, dem Tunichtgut Victor, der damals den Unfall verursacht hat, implantiert worden ist. Ein Seitenstrang befasst sich mit dem gescheiterten rechtspopulistischen Journalisten Abraham Kars, der mit der Herausgabe einer eigenen Zeitschrift doch noch die Kurve kriegen will. Der skurrile pensionierte Postbeamte Dufour, Besitzer von ungeschliffenen Diamanten aus der ehemaligen belgischen Kolonie Kongo, soll ihn dabei unterstützen, wird jedoch Opfer eines brutalen Raubmords, bei dem auch Victor eine beteutende Rolle spielt. Ein märchenartiger Schluss rundet die spritzige Geschichte ab.
Bibliografie:
Max Winter & CyberNel-Serie: ‘Cleopatra’ – ‘Cleopatra’ (1998), ‘Isabelle’ – ‘Isabelle’ (1999), ‘Tiffany’ – ‘Tiffany’ (2000), ‘Ingrid’ – ‘Ingrid’ (2001), ‘Caroline’ – ‘Caroline’ (2001), ‘Charlotte’ – ‘Charlotte’ (2002), ‘Rosa’ – ’Rosa’ (2003), ‘Rebecca’ – ’Rebecca’ (2004), ‘Esperanza’ (2008), ‘Amanda’ (2008), ‘Lydia’ (2010);
Einzelwerke: ‘Het diepe water’ – ’Finstere Wasser’ (2006), ‘De blauwe nacht’ (2007), ‘Spelen met vuur’ (2012).
Ich wiederhole mich ungern. Aber das muss nach den letzten Eintragungen von Dir nochmal gesagt werden: Ich kenne NICHTS und NIEMANDEN, der einen so umfassenden Überblick auf das Genre hat/liefert! Unfassbar! Du kommst mit Autoren um die Ecke, von denen ich nie gehört habe – und bei denen auch Google nicht viel bringt. Und um sie zu googeln, muss man ja erstmal von ihnen gehört haben.
Zu viel der Ehre, lieber Martin. Trotzdem herzlichen Dank!