(*1953)

Geboren und aufgewachsen in Baton Rouge, Louisiana, als Spross einer Öl-Arbeiterfamilie, bereiste Robert Crais im Teenageralter mit einer Zirkustruppe den Südosten Amerikas. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Amateurfilmer und Verfasser von Kurzgeschichten und nach Abbruch des Ingenieurstudiums an der Louisiana State Universitiy ein Semester vor dem Abschluss ging er 1976 nach Hollywood, um Drehbücher für Serien wie ‚Miami Vice‘, ‚Hill Street Blues‘, ‚Cagney & Lacey‘ und ‚L. A. Law‘ zu schreiben. 1987 startete er seine Karriere als Krimiautor.

Der coole Ex-Ranger Elvis Cole (er heisst eigentlich Philip James Cole, doch seine Mutter verehrte Elvis Presley) und sein wortkarger, hartgesottener Partner und Freund Joe Pike (ein Ex-LAPD-Cop und Ex-Marine), die in Los Angeles eine Detektei betreiben, sind die prägnant und glaubhaft gezeichneten, sich wortlos ergänzenden Hauptfiguren in Crais‘ bisher 17-bändiger Krimireihe (Stand: 2017). In ihrem Fortgang  nimmt die Reihe an Härte zu, entsprechend wächst auch Pikes Bedeutung, der notfalls ein paar alte Söldner-Kumpel beizieht, wodurch der Blutfluss anschwillt.

In Robert Crais‘ viertem Roman ‚Im freien Fall‘ geraten Elvis Cole und Joe Pike in den Slums von South Central Los Angeles zwischen die Fronten krimineller LAPD-Cops, brutaler Kokaindealer und schiesswütiger Strassengangs, als sie von der jungen Sekretärin Jennifer Sheridan beauftragt werden, das Berufsleben ihres heiss geliebten Verlobten, des Elite-Polizisten Mark Thurman, zu durchleuchten.

‚Falsches Spiel in L.A.‘ erzählt von Teddy Martin, einem reichen Unternehmer aus Los Angeles, der des Mordes an seiner Frau Susan beschuldigt wird. Der mit allen Wassern gewaschene Staranwalt Jonathan Green engagiert Cole und Pike, um seinen Mandanten zu entlasten: Detective Angela Rossi, eine rabiate, überaus ehrgeizige Polizistin, soll, so Green, Beweismaterial manipuliert haben, um ihrer Karriere neuen Glanz und Schwung zu verleihen. Doch Rossi hat eine weisse Weste, Cole und Pike quittieren den Job – und geraten in die Bredouille.

Lakonische, humorvolle Erzählweise, Liebe zum Detail und scharf geschliffene Dialoge: Robert Crais ist ein würdiger und durchaus eigenständiger Nachfolger seiner Vorbilder Dashiell Hammett und Raymond Chandler. Der Fitnessfreak Crais lebt mit seiner Frau in den Bergen von Santa Monica und widmet sich hauptberuflich und (zumindest in seiner Heimat) höchst erfolgreich der Schriftstellerei. In Kalifornien ist sogar eine Pizza nach ihm benannt – Salami, Knoblauch, Pepperoni und Pilze sind ihre Zutaten.

Bibliografie:

Elvis Cole & Joe Pike-Serie: ‚The Monkey’s Raincoat‘ – ‚Kidnapping‘ (auch unter dem Titel ‚Die gefährlichen Wege des Elvis Cole‘, 1987), ‚Stalking the Angel‘ – ‚Die Rache der Samurai‘ (auch unter dem Titel ‚Die schwarze Welt des Elvis Cole‘, 1989), ‚Lullaby Town‘ – ‚Schmutzige Geschäfte‘ (auch unter dem Titel ‚Lullaby Town‘, 1992), ‚Free Fall‘ – ‚Im freien Fall‘ (1993), ‚Voodoo River‘ – ‚Voodoo River‘ (1995), ‚Sunset Express‘ – ‚Falsches Spiel in LA‘ (1996), ‚Indigo Slam‘ (1997), ‚L.A. Requiem‘ – ‚Stunde der Rache‘ (1999), ‚The Last Detective‘ (2003), ‚The Forgotten Man‘ (2005), ‚The Watchman‘ (2007), ‚Chasing Darkness‘ (2008), ‚The First Rule‘ – ‚Gesetz des Todes‘ (2010), ‚The Sentry‘ (2011), ‚Taken‘ – ‚Strasse des Todes‘ (2012), ‚The Promise‘ – Zeit der Jagd‘ (2015), ‚The Wanted‘ (2017);

Einzelwerke: ‚Demolition Angel‘ – ‚Feuerengel‘ (2000), ‚Hostage‘ – ‚Hostage – Entführt‘ (2001), ‚The Two Minute Rule‘ (2006), ‚Suspect‘ – ‚Unter Verdacht‘ (2013), .