(*1948)
Jorge Martinez Reverte – jüngerer Bruder des berühmten Reisebuchautors Javier Reverte – arbeitet in seiner Geburtsstadt Madrid als Journalist für verschiedene Zeitungen und einen Radiosender. Daneben verfasste er Bücher über den spanischen Bürgerkrieg, eine Kurzgeschichtensammlung und neun Kriminalromane, darunter die sieben Bände umfassende, äusserst langlebige Reihe um den Wirtschaftsjournalisten Julio Galvez, einen liebenswerten, etwas trotteligen und nicht besonders mutigen, jedoch zur Selbstironie fähigen Helden aus Fleisch und Blut, der immer wieder in wilde Abenteuer verwickelt wird.
In der vergnüglichen Erzählung ‘Baskisches Wechselgeld’ soll Galvez in Auftrag eines schwedischen Multis Lösegeld für einen entführten Direktor einer baskischen Filiale an die ETA überbringen. Die Entführung erweist sich indes als trostlose Betrugs- und Liebesgeschichte, in der Madrilenen und Basken gleichermassen ihr Fett abkriegen.
‘Galvez stösst an Grenzen’ spielt im Madrid kurz vor Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, auf dem Höhepunkt des New-Economy-Irrsinns. Jugendliche marokkanische Sans-papiers nehmen japanischen Touristen Wertgegenstände jeglicher Art ab, um ihr trostloses Leben zu finanzieren. Dummerweise geraten ihnen diesmal vertrauliche Dokumente über das multinationale Dotcom-Unternehmen “Matador” in die Hände: Die Dokumente kommen einer japanischen Berufskollegin des Protagonisten abhanden, während dieser ihr die Stadt zeigt. Als kurz danach die verkohlten Leichen von zwei marokkanischen Kindern aufgefunden werden, beginnt Galvez zu recherchieren – und kommt den krummen Machenschaften des Konzerns auf die Spur.
Bibliografie:
Julio Galvez-Serie: ‘Demasiado para Galvez’ (1979), ‘Galvez en Euskadi’ – ‘Baskisches Wechselgeld’ (1983), ‘Galvez y el cambio del cambio’ (1995), ‘Galvez en la frontera’ – ‘Galvez stösst an Grenzen’ (2001), ‘Gudari Galvez’ (2005), ‘Galvez entre los leones’ (2013), ‘Galvez y la caja de los truenos’ (2017.
Einzelwerke: ‘Terrorista. El mansejero’ (1980), ‘Una vida de heroe’ (1991), ‘Triple agente’ (2007).