(*1948)
Modibo Keita sollte nicht mit dem gleichnamigen ersten Präsidenten der Republik Mali verwechselt werden. Geboren in Mali, studierte er in der Sowjetunion und heiratete eine Japanerin. Von 1970 bis 1971 befasste er sich für Radio Mali mit der Trockenheit und den damit zusammenhängenden landwirtschaftlichen Problemen, danach studierte er Journalistik in der senegalischen Hauptstadt Dakar. Nach einem längeren Aufenthalt in Europa kehrte er nach Dakar zurück, um eine journalistische Laufbahn zu verfolgen. 1985 gründete er die Zeitung ‘Vie meilleure’, die sich hauptsächlich mit Themen zur Gesundheitsvorsorge auseinandersetzte.
Im Jahr 1984 veröffentlichte der frankophone Autor mit ‘Bogenschütze’ einen der ersten Kriminalromane Schwarzafrikas. Die zwischen Rachethriller und politischem Lehrstück oszillierende, vorwiegend in der fiktiven Grossstadt Kionda angesiedelte Geschichte dreht sich um einen mysteriösen Bogenschützen, der mit seinen raffiniert gebauten Bassari-Pfeilen (die Bassari sind ein kleines afrikanisches Volk im Südosten Senegals) eine Reihe von mächtigen, korrupten Männern ins Jenseits befördert, die vor allem eines verbindet: Sie haben sich an den Hilfsgütern für die Dürre-Opfer ihres Landes bereichert. Kommissar Mbaye, ein integrer und hartnäckiger Polizist, und der junge Rundfunkjournalist Simon Dia ermitteln unabhängig voneinander – und finden die Lösung schliesslich in einem kleinen Dorf in der Sahelregion. Keita erhielt für den (durch den Senegalesen Moussa Yoro Bathily verfilmten) Roman im Jahr 1984 den ‘Grand prix du syndicat des journalistes et écrivains francais’ und ein Jahr später den ‘Grand prix littéraire d’Afrique noire’.
Bibliografie:
‘L’archer bassari’ – ‘Bogenschütze’ (1984).