(*1956)
Martha C. Lawrence wuchs in einem “Spukhaus” in Rancho Santa Fe, Kalifornien, auf. Ihr Vater, ein angesehener Wissenschaftler, starb, als sie dreizehn war. Nach der Schulzeit arbeitete sie viele Jahre als Lektorin für die New Yorker Verlage ‘Simon & Schuster’ und ‘Harcourt Brace’, als Buchkritikerin für das Blatt ‘The San Diego Union-Tribune’ und als Astrologin, ehe sie Mitte der 90er-Jahre mit dem Krimischreiben begann. Heute lebt sie in Escondido, einem Vorort von San Diego, Südkalifornien. Geprägt von eigenen Erlebnissen als Stalking-, Vergewaltigungs- und Entführungsopfer, veröffentlichte die (wie ihre Mutter und ihre Protagonistin) mit übersinnlichen Fähigkeiten begabte Autorin von 1995 bis 2001 fünf Romane um die Privatermittlerin Elizabeth Chase aus Escondido.
Wer sich durch diese biografischen Eckpunkte und die astrologisch gefärbten Titel von der Lektüre abschrecken lässt, verpasst einen gefühlsvollen, unter die Haut gehenden, von einer eigenständigen Hauptfigur getragenen und mit feinem Humor erzählten – wenn möglich im Original zu lesenden, weil inkomplett und unsorgfältig ins Deutsche übersetzten – Fünfteiler. Der zweite und der dritte Band ragen heraus.
Elizabeth Chase, eine kluge, warmherzige, mit beiden Beinen im Leben stehende Frau Anfang dreissig, war ursprünglich als Psychologin und Parapsychologin in der Forschung an der Standford University und danach als selbstständige Psychotheraputin tätig, bis sie den Beruf wechselte, um ihre besonderen Fähigkeiten der Auflösung von Verbrechen zu widmen, wobei sie oft eng mit der San Diego Police zusammenarbeitet und durchaus bereit ist, in der Not zu ihrer Glock zu greifen. Im ersten Band verliebt sie sich in den hünenhaften Polizeibeamten Thomas McGowan, einen ehemaligen Englischlehrer, der später zum FBI geht und an Ende des dritten Romans gewaltsam ums Leben kommt – ein schwer zu verkraftender Verlust für die Detektivin. In den beiden letzten Bänden spielt der junge indianische Schamane Sequoia ein wichtige Rolle als Elizabeths Lehrer, Berater und Freund.
Zehn Jahre nach dem letzten Roman ist die Elizabeth Chase-Story ‘Key Witness’ im Sammelband ‘San Diego Noir’ erschienen. Seither hat man nichts mehr von Lawrence gehört.
Bibliografie:
Elizabeth Chase-Serie: ‘Murder in Scorpio’ – ‘Mord im Zeichen des Skorpions’ (1995), ‘The Cold Heart of Capricorn’ – ‘Das kalte Herz des Steinbocks’ (1997), ‘Aquarius Desending’ (auch unter dem Titel ‘The Aquarius Murder’ (1999), ‘Pisces Rising’ (2000), ‘Ashes of Aries’ (2001).