(Pseudonym für Kendell Foster Crossen, 1910-1981; schrieb auch als Bennett Barlay, Ken Crossen, Richard Foster, Christopher Monig, Clay Richards und Kent Richards)

Kendell Foster Crossen, geboren in Albany, Athens County, Ohio, als einziges Kind einer Farmerfamilie, besuchte das Rio Grande College in diesem Bundesstaat und liess sich dann in Kalifornien nieder. Er arbeitete als Marktschreier und Versicherungsdetektiv und kreierte im Rahmen eines Arbeitslosenprogramms einen New Yorker Stadtführer, bevor er Redakteur bei der berühmten Zeitschrift ‚Detective Fiction Weekly‘ wurde und etwas später, Anfang der 40er-Jahre, zu schreiben begann. Crossen war ein emsiger Autor: unter mindestens sechs Pseudonymen verfasste er (neben seiner journalistischen Tätigkeit) über 400 Radio- und Fernsehskripts (letztere unter anderem für ‚Perry Mason‘ und ’77 Sunset Strip‘), rund 300 Kurzgeschichten und Kurzromane für die Pulps und 45 Romane.

Bekannt wurde Crossen durch seine leichtfüssige, mit M.E. Chaber gezeichnete Reihe um den ehemaligen OSS- und CIA-Agenten Milo March, der als eine Mischung aus Geheimagent, Privatschnüffler und Versicherungsdetektiv in der Welt herumkommt – Hongkong, Rio, Paris, Berlin, Rom und Kapstadt zählen zu den Destinationen – und sein Büro im Fortgang der Serie von Denver nach New York City verlegt. Der charmante und smarte, auf trockene Martinis und schöne Frauen stehende, nur selten um einen knackigen Spruch verlegene Protagonist verfügt über harte Fäuste, einen scharfen Verstand und weiss auch mit dem Schiesseisen geschickt umzugehen. Im dritten Roman heiratet er die junge Ostberlinerin Gerta Brooks, die er zwei Jahre zuvor aus den Klauen der Kommunisten gerettet hat, und adoptiert den spanischen Strassenjungen Ernesto Pujol, doch diese spielen in den späteren Büchern keine Rolle mehr.

Die 21-teilige Reihe erstreckt sich über gut zwanzig Jahre, ohne dass Milo March nennenswert altert. Im Nachlass fand sich ein weiterer, 1974 beendeter, jedoch unveröffentlicht gebliebener, mit ‚Death to the Brides‘ betitelter Band. In der einzigen Milo March-Verfilmung ‚The Man Inside‘ wird die Hauptperson durch Jack Palance verkörpert.

Helden von kleineren Serien sind der Versicherungsdetektiv Brian Brett aus Los Angeles, der Sonderermittler Grant Kirby, der Spion Kim Locke, der fette New Yorker Ermittler Jason Jones und der schlagkräftige Privatschnüffler Peter Draco aus Miami, der nicht mit dem intergalaktisch im 35. Jahrhundert ermittelnden Versicherungsdetektiv Manning Draco verwandt ist (‚Once Upon a Star‘, 1953). Ferner die Sciencefiction- und Comicfigur „The Green Lama“, ein buddhistischer Supermann, der sich nach langem Tibet-Aufenthalt in New York auf Verbrecherjagd begibt.

Kendell Foster Crossen war viermal verheiratet und hatte vier Kinder, Stephen, Karen, Kendra und David. Er starb 71-jährig in Los Angeles.

Bibliografie (ohne Sciencefiction):

Als M.E. Chaber: Milo March-Serie: ‚Hangman’s Harvest‘ (auch unter dem Titel ‚Don’t Get Caught‘, 1952), ‚No Grave for March‘ (auch unter dem Titel ‚All the Way Down‘, 1953), ‚As Old as Cain‘ (auch unter dem Titel ‚Take One for Murder‘) – ‚Das verräterische Tagebuch‘ (1954), ‚The Man Inside‘ (auch unter dem Titel ‚Now It’s My Turn) – ‚Ein Mann zerstört sich selbst‘ (1954), ‚The Splintered Man‘ (1955), ‚A Lonely Walk‘ – ‚Der Skandal‘ (1956), ‚The Gallows Garden‘ (auch unter dem Titel ‚The Lady Came to Kill‘, 1958), ‚A Hearse of Another Color‘ (1958), ‚So Dead the Rose‘ (1959), ‚Jade for a Lady‘ (1962), ‚Softly in the Night‘ – ‚Leise durch die Nacht‘ (1963), ‚Six Who Ran‘ – ‚Der Millionenraub‘ (1964), ‚Uneasy Lies the Dead‘ – ‚Ist Rako tot?‘ (1964), ‚Wanted: Dead Man‘ – ‚Gesucht: ein toter Mann‘ (1965), ‚The Day it Rained Diamonds‘ – ‚Eine Hand voll Juwelen‘ (1966), ‚A Man in the Middle‘ – ‚In Hongkongs dunklen Gassen‘ (1967), ‚Wild Midnight Falls‘ (1968), ‚The Flaming Man‘ – ‚Im dunklen Los Angeles‘ (1969), ‚Green Grow the Graves‘ – ‚Geheimauftrag für Milo March‘ (1970), ‚The Bonded Dead‘ – ‚Hände weg, oder…‘ (1971), ‚Born to Be Hanged‘ (1973).

Als Christopher Monig: Brian Brett-Serie: ‚The Burned Man‘ (auch unter dem Titel ‚Don’t Count the Corpses‘, 1956), ‚Abra-Cadaver‘ – ‚Zweimal Mr. Greene‘ (1958), ‚Once Upon a Crime‘ (1959), ‚The Lonely Graves‘ (1960).

Als Richard Foster: Pete Draco-Romane: ‚Bier for a Chaser‘ (1959), ‚Too Late for Mourning‘ (1960); Einzelwerke: ‚The Laughing Buddha Murders‘ (1944), ‚The Invisible Man Murders‘ (1945), ‚The Girl from Easy Street‘ (1952), ‚Blonde and Beautiful‘ (1955), ‚The Rest Must Die‘ (1959).

Als Kendell Foster Crossen: Kim Locke-Serie: ‚The Tortured Path‘ (1955), ‚The Big Dive‘ (1959), ‚The Gentle Assassin‘ (ursprünglich als Clay Richards, 1964); Einzelwerke: ‚Once Upon a Star‘ (1953), ‚Year of Consent‘ (1954).

Als Ken Crossen: Jason Jones-Romane: ‚The Case of the Curious Heel‘ (1944), ‚The Case of the Phantom Fingerprints‘ (1945); Einzelwerk: ‚Murder Out of Mind‘ (1945).

Als Clay Richards: Grant Kirby-Romane: ‚The Marble Jungle‘ (1961), ‚Death of an Angel‘ (1963); Einzelwerk: ‚Who Steals My Name‘ (1964).

Als Bennett Barlay: Satan Comes Across‘ (1945).