(1924-1969)
Der Afroamerikaner Charles Perry wurde in Savannah, Georgia, geboren und wuchs dort und in Brooklyn auf. Er versuchte sich zunächst als Kunstmaler und Jazzmusiker und arbeitete höchst erfolgreich bei einer Radiostation, bis er sich zu Beginn der 50er-Jahre auf das Verfassen von Theaterstücken verlegte. Darüber hinaus besetzte er Nebenrollen in über dreissig Filmen.
Sein einziger Roman ’Portrait eines Ertrinkenden’, angesiedelt in der Zeit der Grossen Depression, ist die tragische Geschichte des weissen Jungen Harold „Harry“ Odum, der bei seiner possessiven, überbehütenden, immer mehr dem Alkohol verfallenden Mutter Kate in den Slums von Brooklyn aufwächst, während sein Vater nur selten zuhause ist. Angestachelt durch seinen zwei Jahre älteren Freund Arnie, der bereits im Knast einsass, beschliesst er mit achtzehn, eine Verbrecherlaufbahn einzuschlagen, um sich und seiner Mutter ein besseres Leben zu ermöglichen. Er gewinnt das Vertrauen des Gangsters Louis Varga, wird Hitman in dessen Syndikat, doch hinter der Maske des hart gesottenen Killers verbirgt sich ein einsamer, schüchterner junger Mann, der an der verhängnisvollen Beziehung zur Mutter zerbricht. ‚Portrait eines Ertrinkenden‘, aufwühlend, zärtlich und rauh, kam 1999 unter dem Titel ‚Six ways to Sunday‘ in die Kinos, Regie führte Adam Bernstein.
Charles Perry arbeitete an einem semi-autobiografischen Buch über seinen mit elf Jahren ermordeten Sohn Charles Jr. (‚I Wake Up Sreaming‘), als er 45-jährig einem inoperablen Krebsleiden erlag. Das unvollendete Manuskript soll bei einer Überschwemmung verloren gegangen sein.
Bibliografie: ‘Portrait of a Young Man Drowning‘ – ’Portrait eines Ertrinkenden’ (1962). ++ Erstellt: März 2017 ++