(Pseudonym für Julianne Mumford, *1955)

Joolz Denby wurde als Tochter eines Armee-Angehörigen in Colchester, Essex, geboren und wuchs in Portsmouth (Hampshire), Sutton (Surrey) und Harrogate (Yorkshire) auf. Mit elf Jahren galt sie als lyrisches Wunderkind. Mit neunzehn heiratete sie einen kriminellen Biker, ein Mitglied der “Satan’s Slaves Gan”, doch die Ehe hielt nicht lange. Später machte sie sich einen Namen als Verfasserin von sozialkritischen Gedichten und Geschichten, die sie mit Musikuntermalung auf der Bühne vortrug, und als Illustratorin. Ab 2000 veröffentlichte sie sechs psychologisch ausgefeilte Spannungsromane. Denby lebt mit ihrem Lebensgefährten Justin Sullivan, dem Gründer und Songwriter der Rockband ‘New Model Army’, in Bradford, West Yorkshire, und besitzt dort ein Tattoo-Studio.

Denbys atemberaubender Debütroman ‘Im Herzen der Dunkelheit’, eine so genannte “Inverted Novel”, dreht sich um ein höchst originelles Dreigespann, bestehend aus der Ich-Erzählerin Tiger Lily, einer zarten, einsamen Frau mit einem Flair für Zahlen, aus Jamie, einer verletzlichen Stand-up-Komikerin, und dem indisch-stämmigen Transvestiten Mojo; drei rührende Gestalten, die in Bradford eine kleine, harmonische Familie bilden, bis sich Jamie wieder einmal in den falschen Mann verliebt: den gefährlichen Psychopathen Sean.

Zu Beginn von Denbys zweitem Buch ‘Das Tor des Schmerzes’ wird die Protagonistin Alma Greer von ihrem Gatten Philip verlassen, kurz nachdem er, fürsorglich wie er ist, ihren Kater Wellington tötete, weil er Alma nicht einmal die Haltung eines Tieres zutraut. Alma, am Boden zerstört, hält nun Rückschau auf ihr problembeladenes Leben: Das Aufwachsen als unerwünschtes Kind von hochbegabten Eltern und als Schwester eines brillanten (schwulen) Bruders; ihre beiden scheusslichen Ehen – zuerst mit dem charismatischen Dichter Jack Collier, der sich als gewalttätiger Säufer erweist, dann mit dem (erwähnten) Philip, einem staubtrockenen Akademiker mit übergrossem Ego; und auch die beiden “Ems” Millie und Maz, ihre engsten Freundinnen, enttäuschen sie schwer. Kein Wunder, dass Alma in die Fänge einer Sekte gerät, bei der sie zunächst viel Wertschätzung und Geborgenheit findet; und erst noch Material für ihr geplantes Buch über die Brontë-Schwestern sammeln kann. Doch kurz vor Schluss der Erzählung enthüllen die Sektenführer ihr wahres Gesicht – es kommt zu einem apokalyptischen Finale.

Bibliografie:

‘Stone Baby’ – ‘Im Herzen der Dunkelheit’ (2000), ‘Corazon’ – ‘Das Tor des Schmerzes’ (2001), ‘Billie Morgan’ (2004), ‘Borrowed Light’ (2006), ‘A True Account of the Curious Mystery of Miss Lydia Larkin & the Widow Marvell’, 2011), ‘Wild Thing’ (2012).