(*1958)

Geboren in Ceylon (dem heutigen Sri Lanka) als Sohn des regimekritischen Autors und Journalisten Tarzie Vittachi, der das Land in den 60ern fluchtartig verlassen musste, wuchs Nury Vittachi zuerst in Singapur, danach in London auf, wo er an der Fleet Street den Beruf des Journalisten erlernte. Heute lebt er mit seiner anglo-irischen Frau und drei adoptierten chinesischen Kindern als Kolumnist, Autor von satirischen Romanen für Erwachsene und Kinder und von Sachbüchern sowie als Herausgeber einer Literaturzeitschrift in Hongkong. Nachdem Hongkong im Jahr 1997 an China übergegangen war, erhielt Vittachi aufgrund seiner regimekritischer Artikel Schreibverbot – und wechselte deshalb zum Krimigenre. Er schreibt in englischer Sprache. Hauptberuflich, unter dem Pseudonym Jam the Story Man, bringt er Jugendlichen jeden Alters in ganz Asien bei, erfolgreiche Geschichten und Filme zu verfassen. Darüber hinaus gründete er eine Autorengruppe in Hongkong, gab ein Literaturmagazin heraus und rief ein 2000 ein internationales Literaturfestival ins Leben.

Vittachis Protagonist C.F. Wong, ein mürrischer, geldgieriger Chinese mittleren Alters, ist ein erstklassiger Menschenkenner, der die ’Gesammelten Sprüche östlicher Weisheit’ studiert und niederschreibt. Er betreibt in Singapur ein kleines Fengshui-Büro (Fengshui, eine der fünf grossen praktischen Künste des Taoismus, ist die traditionsreiche Wissenschaft des Lebens in Harmonie mit der Umgebung). Eher widerwillig hat er die vorlaute und clevere, pausenlos in einer fremd klingenden Sprache plappernden siebzehnjährige australische Halbwaise Joyce ‚Jo‘ McQuinnie als Praktikantin angestellt. Fengshui-Meister Wong berät seine Kunden nicht nur beim Kauf und der Einrichtung von Immobilien, sondern wird auch konsultiert, wenn etwa die Geschäfte schlecht laufen. Auf diese Weise erhält er Zugang zu allen Räumlichkeiten, kein Dokument wird ihm vorenthalten – ideale Voraussetzungen für einen Detektiv. Dabei geht es natürlich nicht nur um ausgewogenes, genussvolles Leben in angemessenem Wohlstand, sondern auch um organisierte Kriminalität der Triaden und um Mord.

Knifflige Fengshui-Aufträge jeder Art führen das grundverschiedene Gespann Wong & Jo unter anderem nach Hongkong, Sydney, Vietnam, Delhi, Shanghai und in den malaysischen Dschungel, festgehalten in den witzigen und überdrehten, mit herrlichem Slapstick garnierten, jeweils aus mehreren lose miteinander verknüpften Fällen bestehenden Kriminalromanen, die teilweise den Sherlock Holmes & Watson-Stories nachgezeichnet sind. Zudem gibt es eine Art von Stammtisch, an dem ein hochrangiger Polizist, eine Wahrsagerin, ein Astrologe und andere Experten ihren Senf beisteuern dürfen.

Bibliografie:

Fengshui-Detektiv-Serie: ‚The Feng Shui Detective – ‚Der Fengshui-Detektiv‘ (2000), ‚The Fengshui Detective Goes South – ‚Der Fengshui-Detektiv und der Geistheiler‘ (2002), ‚The Fengshui Detective’s Casebook‘ – ’Der Fengshui-Detektiv und der Computertiger’ (2003), The Shanghai Union of Industrial Mystics‘ – Shanghai Dinner. Der Fangshui-Detektiv rettet die Welt‘ (2007)Mr Wong Goes West‘ – Der Fengshui-Detektiv im Auftrag ihrer Majestät‘ (2009).