(*1950)
Murray Sinclair, Biografie unbekannt, stammt aus Südkalifornien. In den 80er-Jahren verfasste er drei Krimis um den Pornoschriftsteller, Drehbuchautor, Script-Doktor und Gelegenheitsdetektiv Ben Crandel aus Los Angeles, die im legendären, 1984 in Berkeley gegründeten ‘Black Lizard’ Verlag erschienen sind. Den ersten Band ‘Kein Glück in L.A.’ gab Frank Nowatzki 1989 in der kleinen Noir-Reihe ‘Black Lizard Bücher’ heraus.
Ben Crandel, Besitzer eines Bassets namens Stanley, ist ein smarter Bursche Anfang dreissig mit harter Schale und weichem Kern. Vor einem Jahr hat er den elfjährigen Streuner Petey unter seine Fittiche genommen, er adoptiert ihn im Verlauf der Reihe. Bens gute Freundin Vicky, eine 21-jährige Ex-Prostituierte, wird zu Beginn von ‘Kein Glück in L.A.’ zusammengeschlagen und einen Tag später ermordet, nachdem sie sich geweigert hat, die Hauptrolle in einem Pornostreifen anzunehmen. Ben wird als Hauptverdächtiger verhaftet, kommt jedoch auf Kaution frei und begibt sich nun – zum Verdruss des mit dem Fall betrauten Cops George Steifer – selbst auf die Suche nach dem Mörder. Dann geschieht ein weiterer Mord, jemand versucht Ben umzubringen – der frisch gebackene Detektiv scheint einer grossen Sache auf der Spur zu sein.
Bibliografie:
Ben Crandel-Trilogie: ‘Tough Luck L.A.’ – Kein Glück in L.A.’ (1980), ‘Only in L.A.’ (1982), ‘Goodbye L.A.’ (1988).
Hm, der wartet auch noch im Regal und klingt gleich noch ein bisschen interessanter.
Habe mal ne Frage an den Experten, wenn jetzt auch nicht zu diesem Autor: Ich suche die deutsche Version von Frederic Dards “The King of Fools” von 1952. Der französische Originaltitel müsste “La Pelouse” sein. Habe mir schon einen Wolf gesucht, aber nichts gefunden. Das Buch spielt an der Cote d’Azur und in Edinburgh. Vielleicht kannst du mir evtl. weiterhelfen?
Danke im voraus und beste Grüße
Stefan
Frédéric Dard, der Mann mit den ungezählten Pseudonymen, war ein Schnellschreiber, französische Quellen listen gegen 300 Schmöker, die meisten davon gezeichnet mit San Antonio um einen gleichnamigen Supercop. Nur wenige seiner Romane wurden ins Deutsche übertragen, ‘La Pelouse’ gehört nicht dazu.
Herzliche Grüsse zurück, Alex
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Du und Dein Blog machen sich für mich so langsam unverzichtbar. 😀 – Dann werde ich mir das Buch wohl mal in der engl. Fassung geben. Beim Französischen war bei mir nach der 12. Klasse Feierabend. 😉
Heute kam übrigens u.a. “No Mean City” von Arthur und Long bei mir an. Gilt ja so ein bisschen als der Urvater des Tartan Noir bzw. als erster, welcher sich dieses Gangstermilieus – und insbesondere der Gorbals in Glasgow – angenommen hat. Bin ich sehr gespannt drauf. Kennst du ihn zufällig?
Gut, dass du mich an ‘No Mean City’ erinnerst. Müsste irgendwo wahrscheinlich ungelesen bei mir rumliegen. Auf mordlust.de gibt es eine kurze Besprechung.
Ich liebe diese britischen Gangsterromane – Wainwrights Johnny George Davis-Serie, Ted Lewis Ted Carter-Trilogie usw.
Martin Compart befasste sich mit ihnen im Nachwort zu Russell James’ Dumont-Noir-Roman ‘Underground’.
Ah, danke für den Tipp. Überhaupt Mordlust – habe ich schon lang net mehr reingelinst.
Wainwright sagt mir gerade nichts (werde ich gleich mal schauen), Ted Lewis habe ich schon einen aus der Schwarzen Reihe gelesen und James wartet noch ungelesen im Regal. Ich teile in jedem Fall Deine Vorliebe. Was man auch an meiner aktuellen Rezi sieht. 😉
Nicht zu vergessen das verloren gegangene Duo Douglas Warner, dessen Londoner Unterweltgeschichten ich mir dieser Tage wider einmal zu Gemüte führe. Grosse Klasse.
Seufzend bibliographiert und bei booklooker auf den Merkzettel geschoben. 😉 – Danke für den Tipp!