(Ursprünglich Lesley Roubert, *1937)

Lesley Roubert (ab 1968 offiziell Les Roberts), geboren in Chicago als Sohn einer Amerikanerin und eines englischen Zahnarztes, sprach offenbar bereits als Sechsjähriger davon, einmal Schriftsteller zu werden. Mit neunzehn verliess er seine Familie und ging nach New York City, um als Theaterschauspieler aufzutreten und zu schreiben. Zehn Jahre später beschloss Roberts, eine Laufbahn als Skriptautor in Hollywood einzuschlagen. Er produzierte die Serie ‘The Hollywood Squares’ und schrieb unzählige Folgen für humoristische TV-Shows wie ‘The Lucy Show’ und ‘The Andy Griffith Show’. Darüber hinaus trat er als Jazzpianist und Sänger auf.

Nach über zwanzig sehr erfolgreichen Jahren in Hollywood bezog Roberts 1987 Wohnsitz in Cleveland, Ohio, und widmete sich von nun an hauptberuflich dem Krimischreiben. Seiner ersten, 1978 geschiedenen Ehe entsprossen ein Sohn und eine Tochter, Warren und Valerie. Seit 2000 ist er mit Holly Albin zusammen. Er lebt in Stow, Ohio.

Roberts’ erste Krimifigur Saxon, ein recht eigenständiger, wenn auch überlebensgrosser Held mit riesiger Klappe und romantischer Ader, ist in Los Angeles je nach Auftragslage als Schauspieler oder Privatdetektiv am Werk. Die sechsteilige, 1994 abgeschlossene Serie lebt von kernigen Sprüchen, scharf geschliffenen Dialogen und locker eingestreuten Seitenhieben gegen den American Way of Life.

Im Jahre 1988 startete Roberts die langlebige Milan Jacovich-Serie, aus der auf Deutsch einzig der erste Band ‘Volltreffer’ vorliegt. Milan Jacovich, unglücklich geschieden von der Serbin Lila, mit der er zwei Söhne hat, ist ein gutmütiger, der Arbeiterklasse entstammender Ex-Footballspieler und Ex-Cop mit slowenischen Wurzeln, ein einfacher, etwas eigenbrötlerischer, durch nichts aus der Ruhe zu bringender Mann Mitte vierzig, der in Cleveland als Privatdetektiv (‘Milan Security’) tätig ist – und den unspektakulären, mit präzisen Personen- und Milieuschilderungen geschmückten Krimis eine ganz besondere Note gibt.

Bibliografie:

Saxon-Serie: ‘An Infinite Number of Monkeys’ – ‘Kunst oder Leben’ (1987), ‘Not Enough Horses’ – ‘In den Strassen Hollywoods’ (1988), ‘A Carrot for the Donkey’ – ‘Mexikanisches Roulette’ (1989), ‘Snake Oil’ – ‘Schlangenöl’ (1990), ‘Seeing the Elephant’ (1992), ‚The Lemon Chicken Jones’ (1994);

Milan Jacovich-Serie: ‘Pepper Pike’ – ‘Volltreffer’ (1988), ‘Full Cleveland’ (1989), ‘Deep Shaker’ (1991), ‘The Cleveland Connection’ (1993), ‘The Lake Effect’ (1994), ‘The Duke of Cleveland’ (1995), ‘Collision Bend’ (1996), ‘The Cleveland Local’ (1997), ‘A Shoot in Cleveland’ (1998), ‘The Best Kept Secret’ (1999), ‘The Indian Sign’ (2000), ‘The Dutch’ (2001), ‘The Irish Sports Pages’ (2002), ‘King of the Holly Hop’ (2008), ‘The Cleveland Creep’ (2011), ‘Whiskey Island’ (2012), ‘Win, Place, Or Die’ (gemeinsam mit Dan S. Kennedy, 2013), ‘The Ashtabula Hat Trick’ (2015), ‘Speaking of Murder’ (gemeinsam mit Dan S. Kennedy, 2016);

Dominick Candiotti-Romane: ‘The Strange Death of Father Candy’ (2011), ‘Wet Work’ (2014);

Einzelwerke: ‘A Carol for Cleveland’ (1991), ‘The Chinese Fire Drill’ (2001).