(1909-1972)
John Roeburt kam in Queens, New York City, zur Welt und verbrachte dort die meiste Zeit seines Lebens. Nach dem Studium der Kriminologie an der University of New York war er als Polizeireporter für eine Zeitung in Brooklyn unterwegs. Anfang der 40er-Jahre verlegte er sich auf die Schriftstellerei und verfasste Drehbücher, Theaterstücke, Radiodramen, Kurzgeschichten und Sachbücher zu kriminalistischen Themen sowie rund zwanzig Krimis, die zum Teil verfilmt wurden. Darüber hinaus war er in kleineren Rollen als Filmschauspieler tätig. Roeburt lebte in Queens und in einem Sommerhaus auf Fire Island, New York State, wo er 63-jährig einer Herzattacke erlag. Er hinterliess seine Frau Agda, zwei Töchter, einen Sohn und fünf Enkel.
Roeburts bekannteste Werke sind die drei Romane um den smarten, irisch-stämmigen, höchst wahrscheinlich zu Unrecht aus der Anwaltskammer des Staates Illinois ausgeschlossenen Rechtsanwalt J. Howard Moran mit dem Spitzname “Jigger”, der seinen Lebensunterhalt in New York als Taxifahrer, Spieler und lizenzloser Privatdetektiv bestreitet – er übernimmt Fälle, die sonst keiner will; die beiden Romane um Johnny Devereaux, den härtesten Bullen von New York City mit zwanzig Dienstjahren auf dem Buckel; sowie die literarische Umsetzung des semifiktiven Films ‘Al Capone’ (mit Rod Steiger als Capone), der 1959 in die Kinos kam.
Für eine Episode der ungemein populären, vom 7. Januar 1941 bis am 5. Oktober 1952 ausgestrahlten Radioserie ‘Inner Sanctum Mysteries’, einer eigentümlichen Mischung aus Horror, Krimi und Humoreske (insgesamt 526 von sieben Autoren verfasste Episoden, denen Grössen wie Orson Welles ihre Stimme verliehen), erhielt Roeburt 1949 einen “Edgar” in der Sparte “bestes Hörspiel”.
‘Tough Cop’ (der originale Titel des ersten Devereaux-Krimis) ist Roeburts stärkstes Garn. Johnny Devereaux, elternlos in den Slums von Chicago gross geworden, 43-jährig, ist ein harter, ehrlicher und unbestechlicher, ja legendärer Bulle, dessen Pensionierung von allen Gangstern herbeigesehnt wird. Und jetzt tritt Devereaux tatsächlich in den Ruhestand, doch einen letzten Fall muss er noch lösen: Die 20-jährige Tänzerin Jennifer Phillips, ein schönes, den alten Cop rührendes Mädchen, das Klarheit über seine Herkunft gewinnen möchte, ist seine Auftraggeberin. Zwischen den beiden Protagonisten keimen zärtliche Gefühle, doch Devereaux behält die Übersicht. In den Fokus seiner Ermittlungen rücken drei Männer ohne überprüfbare Vergangenheit: Der frühere Boxweltmeister Thomas Latimer, der Verleger Frederick Castle – und der berühmte Theaterkritiker Martin Phillips, der sich als Jennifers Vater ausgibt.
Bibliografie:
Jigger Moran-Romane: ‘Jigger Moran’ (auch unter den Titeln ‘The Case of the Tearless Widow’ und ‘Wine, Women and Murder’, 1944), ‘Triple Cross’ (auch unter den Titeln ‘Murder in Manhattan’ und ‘There Are Dead Men in Manhattan’) – ‘New York Jigger’ (1946), ‘Corpse on the Town’ (1950);
Johnny Devereaux-Romane: ‘Tough Cop’ – ‘Wer sucht, der findet’ (1949), ‘The Hollow Man’ (1954);
Einzelwerke: ‘Seneca'(1947), ‘Case of the Hypnotized Virgin’ – ‘Die Frau mit den drei Gesichtern’ (1950), ‘The Lunatic Time’ (1956), ‘The Unholy Wife’ (1957), ‘Die You Kill Mona Leeds’ (1958), ‘Al Capone’ (1959), ‘The Long Nightmare’ (auch unter dem Titel ‘The Climate of Hell’) – ‘Der endlose Albtraum’ (1958), ‘Sing Out Sweet Homicide’ (1961), ‘Get Me Geisler’ (1962), ‘The Wicked and the Banned’ (1963), ‘Ruby Maccaine’ (1964), ‘The Mobster’ (1972).