(*1953)

Jim Fusilli wurde in Hoboken, New Jersey, als Sohn einer italienisch-stämmigen Familie geboren. Er ging zwölf Jahre an römisch-katholische Schulen und machte einen Abschluss am St. Peter’s College in Jersey City, wo er die Schulzeitung und das Schulradio mitbetreute. Danach war er Song-Schreiber und Rock-Gitarrist bei verschiedenen Bands in Greenwich Village. Es folgte einer längere Zeit als Rock- und Pop-Kritiker für ‚The Wall Street Journal‘ und gelegentlich auch für das National Public Radio sowie als Krimikritiker des ‚Boston Globe‘. Darüber hinaus unterrichtete er Creative Writing an der State University of New York in Binghamton, bis er um die Jahrtausendwende zu schreiben begann. Nach vielen Jahren in New York City lebt er heute mit seiner Frau Diane Holuk in Washington, D.C., und widmet sich vorrangig dem Verfassen von Romanen. Sie haben eine erwachsene Tochter namens Cara.

Fusilli verfasste bisher neun Romane, unter ihnen vier unspektakuläre, von einer melancholischen Stimmung geprägte Krimis um den Ex-Schriftsteller Terry Orr, der in Manhattan gelegentlich als Detektiv arbeitet, seitdem er seine italienisch-stämmige Frau Marina, eine talentierte Malerin, und ihren kleinen Sohn Davy auf tragische Weise verloren hat, und um Orrs halbwüchsige Tochter Gabriella, genannt Bella – zwei rührende, in ihrer Gegensätzlichkeit überzeugend dargestellte Figuren.

Der dritte, kurz nach 9/11 spielende Band ‚Tribeca Blues‘ (Tribeca ist der Stadtteil von Manhattan, in dem Terry und Bella ein Haus bewohnen) ist das Herzstück der Tetralogie. Im Zuge seiner Ermittlungen eines Erbschaftsstreits – Terrys enger Freund Leo Mallard, der mit seiner skrupellosen Ex-Frau heillos zerstritten war, ist unerwartet gestorben – findet Terry Orr den Mann, von dem er immer dachte, er habe Marina und Davy auf dem Gewissen: Raymond Montgomery Weisz, als Jugendlicher ein hoch begabter Pianist, bis er von seiner Mutter in den Wahnsinn getrieben wurde und auf der Strasse landete. Und endlich offenbart sich Terry Orr die schockierende Wahrheit über sein Familiendrama.

Nach Abschluss der Terry Orr-Serie – im letzten Band ‚Hard, Hard City‘ beauftragt ihn seine frühreife Tochter, einen mit ihr befreundeten Studenten aufzuspüren – publizierte Fusilli Kurzgeschichten, ein Buch über die ‚Beach Boys‘ und ihr einflussreiches Album ‚Pet Sounds‘ (2005), einen Krimi für Jugendliche (‚Marly Z and the Bloodstained Violin‘, 2008), die beiden stark autobiografisch gefärbten historischen Spannungsromane ‚Narrows Gate‘ (2011) und ‚The Major of Polk Street‘ und zuletzt zwei Noir-Romane um einen namenlosen Aussenseiter, genannt „The Good Samaritan“ oder kurz und bündig „Sam“ (Nameless Drifter-Romane). 2016 war er Herausgeber der Sammlung ‚Crime Plus Music. Twenty Stories of Music-Themed Noir‘, zu der er die die Geschichte ‚Boy Wonder‘ besteuerte.

Bibliografie:

Terry Orr-Serie: ‚Closing Time‘ – ‚Ihr letztes Bild‘ (2001), ‚A Well-Known Secret‘ – ‚Solange du schweigst‘ (2002), ‚Tribeca Blues‘ (2003), ‚Hard, Hard City‘ (2004);

Narrows Gate-Romane: ‚Narrows Gate‘ (2011), ‚The Major of Polk Street;

Nameless Drifter-Romane (aka Sam-Romane): ‚Road to Nowhere‘ (2012), ‚Billboard Man‘ (2013).