(*1966, schrieb zunächst als Steven H. Farmer)
Geboren und aufgewachsen in Mailand als Sohn des Komponisten und Dirigenten Sergio Massaron, begann Stefano Massaron nach abgebrochenem Musikstudium Ende der 80er-Jahre als Kritiker, Autor und Übersetzer (Jeffery Deaver, Loe Lansdale, Cornell Woolrich u.a.) zu arbeiten. Sein Werk enthält Essays, Kinder- und Jugendbücher, Erzählungen, den Horror-Roman ‚Residui‘, einige Drehbücher und den verfilmten Krimi ‚Die toten Kinder‘. Massaron lebt mit der Fotografin Paola Fumagalli, die mehrere seiner Erzählungen illustriert hat, in seiner Geburtsstadt.
’Die toten Kinder‘ (im Original treffender ‚Ruggine‘, italienisch für Rost), ein literarisch anspruchsvoller, beklemmender, in einer knappen, präzisen Sprache erzählter Noir-Roman, spielt in zwei Zeitebenen – im Sommer 1977 und in der Gegenwart des Jahres 2003 –, zwischen denen Massaron hin- und herspringt, und wird aus zwei Perspektiven erzählt, jenen des ermittelnden Mailänder Journalisten Sandro Musumeci und des von Anfang an bekannten Täters, eines zunächst namenlos bleibenden Kinderarztes. 1977 werden in einem Wohngetto (genannt Bienenstöcke) in der Mailänder Peripherie zwei Mädchen vergewaltigt und getötet, auf dem Schrottplatz, wo die „Bienenstockbande“ – eine Gruppe von neun- bis zwölfjährigen Kindern, der auch Sandro und sein Schwarm Cinzia angehören – ihre Freizeit verbringt. 26 Jahre später trifft der verheiratete Protagonist zufällig auf Cinzia, alte Erinnerungen werden wach – und Sandro verspürt den Drang, den damals im Dunkeln gebliebenen Verbrechen auf den Grund zu gehen.
Bibliografie:
‚Ruggine‘ – ’Die toten Kinder’ (2005).