(Kürzel für Albert Samuel Spicer, 1918-1978; schrieb auch als Jay Barbette)

Bart Spicer kam in Richmond, Virginia, auf die Welt und wuchs in verschiedenen Teilen des British Empire auf. Bis Pearl Harbor arbeitete er als Journalist beim Medienkonzern Scripps Howard und als Radioreporter. Danach diente er zwei Jahre im Süd-Pazifik und stieg in den Rang eines Captains auf. Es folgten vier Jahre in der Werbung, bis er 1949 zum Schreiben kam und in den folgenden zwanzig Jahren sechzehn Krimis (vier davon gemeinsam mit seiner Frau Betty Coe Spicer, gezeichnet mit dem Pseudonym Jay Barbette) und fünf andere Romane herausgab. Nach längeren Aufenthalten in Mexiko, New York City und Spanien kehrte er 1977 aus gesundheitlichen Gründen in die USA zurück, nach Tucson, Arizona, wo er im folgenden Jahr mit 59 in einem Krankenhaus starb.

Ich-Erzähler Carney Wilde, Privatdetektiv in Philadelphia, Pennsylvania, ist Spicers komplexeste und – mit sieben Auftritten zwischen 1949 und 1959 – bedeutendste Krimifigur, hart gesotten, intelligent und einfühlsam, unterwegs in einem Plymouth, mit einer .38er im Schulterhalfter. Über seinen Lebenslauf schweigt er sich aus. Ende der 40er-Jahre eröffnet der gross gewachsene, ungemein kräftige Weltkriegsveteran die kleine Detektei „Carney Wilde, Inc.“. Diese entwickelt sich dann derart prächtig, dass er zehn Jahre später, als die Firma auf Hunderte Angestellte angewachsen ist, den Rückzug aus dem Geschäft planen kann, um sich intensiv seiner frisch angetrauten Frau Ellen Pomeroy zuzuwenden, einer talentierten Fotografin mit schlimmer Vergangenheit.

Zu Wildes wichtigsten Bezugspersonen zählen Eli Jonas, wohlhabender Besitzer eines Warenhauses in Philadelphia, sein Freund und wichtigster Auftraggeber, dem er seinen beruflichen Aufstieg zu verdanken hat; Captain John Grodnick von der örtlichen Kriminalpolizei, ein kluger Mann mit grosser Berufs- und Lebenserfahrung; sowie Wildes junger, impulsiver Geschäftsführer Penn Maxwell, der mit Grodnicks Tochter Jane verheiratet ist. Der vierte und der siebte Band der chronologisch zu lesenden – Carney Wildes Ermittler-Laufbahn nahezu lückenlos dokumentierenden – Reihe liegen auch auf Deutsch vor.

Spicers weitere Krimihelden sind der Anwalt Benson Kellogg aus New Mexico, der im Mexiko lebende, im Koreakrieg verwundete Colonel Peregrine „Perry“ White, der jetzt als Geheimagent für die USA gegen die Kommunisten ins Feld zieht, und der Zeitungsreporter Harry Butten.

Bibliografie:

Carney Wilde-Serie: ‚The Dark Light’ (1949), ‚Blues for the Brince‘ (1950), ‚The Golden Door‘ (1951), ‚Black Sheep, Run‘ – ‚Glücksspiel ist gefährlich‘ (1951), ‚The Long Green‘ (auch unter dem Titel ‚Shadow of Fear‘, 1952), ‚The Taming of Carney Wilde‘ (1954), ‚Exit, Running’ – ‘Zum Abschied Blumen’ (1959);

Peregrine White-Romane: ‚The Day of the Dead‘ (1955), ‚The Burned Man’ (1966);

Benson Kellogg-Romane: ‚Act of Anger‘ (1962), ‚Kellogg Junction‘ (1969);

Einzelwerk: ‚The Adversary‘ (1974).

Als Jay Barbette:

Harry Butten-Serie: ‚Final Copy‘ (1950), ‚Dear Dead Days‘ (auch unter dem Titel ‚Death’s Long Shadow‘ (1955), ‚The Deadly Doll‘ – ‚Der grüne Schal‘ (1958), ‚Look Behind You‘ – ‚Zwischen den Zeilen‘ (1960).