(Kürzel für Willis Todhunter Ballard, 1903-1980; schrieb auch als Brian Agar, P.D. Ballard, Parker Bonner, Hunter D’Allard, Harrison Hunt, Tod Hunt, John Hunter, Neil MacNeil, Jack Slade und John Shepherd)

W.T. Ballard war ein Cousin des Krimiautors Rex Stout, mit dem er den zweiten Vornamen teilte. Er ging zuerst in seiner Geburtsstadt Cleveland, Ohio, danach in Westtown, Pennsylvania, zur Schule. Nach dem Studium am Wilmington College in Ohio, das er 1926 abschloss, legte er zwei Jahre lang im väterlichen Elektrogeschäft Hand an. Anschliessend war er Journalist für verschiedene Lokalblätter. 1927 veröffentlichte er seine erste Story. Bei Ausbruch der Grossen Depression zog er nach Los Angeles, wo er einige Filmskripts schrieb. 1933 wurde er professioneller Autor. 1936 heiratete er die Autorin Phoebe Dwiggins, die an mehreren seiner Werke mitarbeitete und einen Sohn, Wayne, zur Welt brachte.

Mit einem Gesamtwerk von knapp hundert Romanen (fast ausschliesslich Krimis und Western), über tausend Kurzgeschichten und rund fünfzig Drehbüchern für Film und Fernsehen war er einer der produktivsten Autoren seiner Zeit. Wie Dashiell Hammett, Raymond Chandler oder Erle Stanley Gardner verfasste er zahlreiche Beiträge für das einflussreiche Pulp-Magazin ‚Black Mask‘, bevor er sich auch auf die lange Strecke begab. Seine tempostarken Kriminalromane sind mit einem kräftigen Schuss Humor gewürzt.

Ballard kreierte drei Krimiserien um recht unterschiedliches Personal: Der frühere Reporter und Pressesprecher Bill Lennox, der sich sein Brot jetzt als Troubleshooter eines grossen Filmstudios in Hollywood verdient und locker mit der Filmkritikerin Nancy Hobbs liiert ist (vier Romane und gut zwei Dutzend Stories); die ehemaligen FBI- und OSS-Agenten und heutigen Privatdetektive Tony Costaine und Bert McColl, zwei smarte und toughe Burschen (Tony ist wohl etwas smarter, Bert dafür eine Spur härter gesotten), die sich darauf spezialisiert haben, heikle Geschäfte in die richtigen Bahnen zu lenken – ihr Honorar beträgt mindestens 20’000 Dollar plus Spesen (sieben Romane, die ursprünglich unter dem Pseudonym Neil McNeil erschienen sind); und der Cop Max Hunter aus Las Vegas (drei Romane).

Der Autor starb 77-jährig in Mount Dora, Florida, dem Wohnsitz seiner letzten Lebensjahre. Seine Frau überlebte ihn um acht Jahre.

Bibliografie:                                                                                    

Als W.T. Ballard:

Bill Lennox-Serie: ‚Say Yes to Murder‘ (auch unter dem Titel ‚The Demise of a Louse‘) – ‚Hochzeitsnacht im Sarg‘ (1943), ‚Murder Can’t Stop‘ – ‚Start frei für Mord‘ (1946), ‚Dealing out Death‘ – ‚Der Dunkelmann von Vegas‘ (1947), ‚Lights, Camera, Murder‘ – ‚Tod in goldener Robe‘ (ursprünglich als John Shepard, 1961);

Max Hunter-Serie: ‚Pretty Miss Murder‘ – ‚Liebe auf den ersten Mord‘ (1961), ‚The Seven Sisters‘ – ‚Sieben auf einen Streich‘ (1962), ‚Three for the Money‘ – ‚Alle meine Witwen‘ (1963);

Standalones: ‚Walk in Fear‘ – ‚Im Schatten der Angst‘ (auch unter dem Titel ‚Kein Trumpf für Tracy‘, 1952).

Als Neil MacNeil:

Tony Costaine & Bert McColl-Serie: ‚Death Takes an Option‘ – ‚Ein Strohmann für den Henker‘ (1958), ‚Two Guns for Hire‘ – ‚Gefährliche Erbschaft‘ (1959), ‚Third on an Seesaw‘ – ‚Mörderische Stadt‘ (1959), ‚Hot Dam‘ – ‚Feuerwasser‘ (1960), ‚The Death Ride‘ – ‚Fahrt in den Tod‘ (1960), ‚Mexican Slayride‘ – ‚Rutschpartie in Mexiko‘ (1962), ‚The Spy Catchers‘ – ‚Lauter nette Leute‘ (auch unter dem Titel ‚Zu scharf für zarte Kehlen‘, 1966).