(Kürzel für Jeremiah Francis Healy III, 1948-2014; schrieb auch als Terry Devane)

Jeremiah „Jerry“ Healy kam im New Yorker Vorort Teaneck, New Jersey, zur Welt. Nach Abschlüssen in Politischen Wissenschaften an der Rutgers University in New Jersey (1970), und in Jura an der Harvard Law School (1973) und dem Militärdienst bei der Armeepolizei arbeitete er fünf Jahre in einer angesehenen Bostoner Kanzlei. Frisch verheiratet mit Bonnie Tisler, verbrachte er anschliessend achtzehn Jahre als Jura-Professor an der New England School of Law in Boston, parallel dazu veröffentlichte er seine ersten Short Stories und Romane. 1995 machte er das Schreiben zu seinem Hauptberuf. Seine letzten Bücher – ein Roman und zwei Geschichtensammlungen – kamen 2003 heraus, im Jahr, in dem er mit der Diagnose Prostatakrebs konfrontiert wurde – nachzulesen auf seiner Website ‚jeremiahhealy.com‘ unter der Ruprik ‚Surviving Prostate Cancer‘.

Healy veröffentlichte dreizehn Krimis und zwei Geschichtenbände um den Bostoner Privatdetektiv John Francis Cuddy, zwei Einzelwerke und (unter dem Pseudonym Terry Devane) drei ebenfalls in Boston angesiedelte Justizthriller mit der jungen Anwältin Mairead O’Clare, ihrem Chef Sheldon Gold und dem Privatermittler Pontifico Murizzi als Hauptpersonen. Auf Deutsch liegt einzig der dritte Band der John Francis Cuddy-Serie vor – erschienen im Rotbuch Verlag unter dem Titel ‚Guten Abend, gute Nacht‘, vorzüglich übersetzt durch Jürgen Bürger.

John Cuddy, ein kluger, liebenswerter, mit Waffen und Kampfsport vertrauter Vietnamveteran und ehemaliger Militärpolizist, trägt seinen Revolver im Hüfthalfter und ist mit einem alten 124er Fiat auf der Piste. Er trauert noch immer seiner jung an Krebs gestorbenen Frau Beth nach, hat viel Sinn für Humor, aber auch eine kaum verborgene gewalttätige Ader. Sein engstes Umfeld besteht aus der Staatsanwältin Nancy Meagher, mit der er zarte Bande knüpft, aus Lieutenant Robert Murphy und Sergeant Bonnie Cross von der Bostoner Mordkommission, dem Zeitungsreporter Mo Katzen und Primo Zuppone, einer zwielichtigen, mit dem organisierten Verbrechen involvierten Gestalt.

In der geschickt gebauten Geschichte ‚Guten Abend, gute Nacht‘ befasst sich John Cuddy im Auftrag eines Freundes, dem er einen Gefallen schuldet, mit einem scheinbar hoffnungslosen Fall: Der hoch intelligente 20-jährige Afroamerikaner William Daniels hat im Kreise einer fünfköpfigen Therapie- und Selbsthilfegruppe dem zuständigen Psychiater Dr. Marek, einem Fachmann für Hypnose, gestanden, soeben seine Freundin Jennifer Creasy, eine weisse Collegestudentin aus reichem Haus, erschossen zu haben – die Tatwaffe hält er in der Hand. Cuddy spricht mit den anderen Gruppenteilnehmern, mit Daniels‘ Bezugspersonen und Jennifers Eltern, stösst auf Ungereimtheiten, fördert eine Reihe von Liebhabern des Opfers zu Tage – und dann kommt ein weiteres Mitglied der Therapiegruppe gewaltsam ums Leben.

Im Alter von 66 Jahren schied Healy nach langjähriger Depression durch Suizid aus dem Leben. Er hinterliess seine zweite Frau, die Krimiautorin Sanra Balzo, mit der er in South Florida und North Carolina gelebt hatte.

Bibliografie:

John Francis Cuddy-Serie: ‚Blunt Darts‘ (1984), ‚The Staked Goat‘ (auch unter dem Titel ‚The Tethered Goat‘, 1986), ‚So Like Sleep‘ – ‚Guten Abend, gute Nacht‘ (1987), ‚Swan Dive‘ (1988), ‚Yesterday’s News‘ (1989), ‚Right to Die‘ (1991), ‚Shallow Graves‘ (1992), ‚Foursome‘ (1993), ‚Act of God‘ (1994), ‚Rescue‘ (1995), ‚Invasion of Privacy‘ (1996), ‚The Concise Cuddy‘ (Stories, 1998), ‚The Only God Lawyer‘ (1998), ‚Spiral‘ (1999), ‚Cuddy Plus One‘ (Stories, 2003).

Einzelwerke: ‚The Stalking of Sheilah Quinn‘ (1998), ‚Turnabout‘ (2001), ‚Off Season and Other Stories‘ (2003).

Als Terry Devane: Justizthriller-Serie: ‚Uncommon Justice‘ (2001), ‚Juror Number‘ (2002), ‚A Stain Upon the Robe‘ (2003).