(1904-1969; schrieb auch als Stephen Acre, Charles K. Boston und John K. Vedder)

Frank Gruber, geboren und aufgewachsen auf der elterlichen Farm in Elmer, Minnesota, verliess seine Familie mit sechzehn, um bei der Army anzuheuern. Nach dem Militärdienst verrichtete er verschiedene journalistische und andere Jobs, ehe er 1934, in der Zeit der Grossen Depression, als verheirateter Familienvater nach New York City zog, um hauptberuflich als Autor zu arbeiten – der Durchbruch liess nicht lange auf sich warten.

Grubers Werk besteht aus rund 300 – in über 40 Pulp-Magazinen publizierten – Kurzgeschichten, Dutzenden Western- und Kriminalromanen, einer Biografie des legendären Westernautors Zane Grey sowie zahlreichen Drehbüchern für Fernsehen und Film (etwa ‚The Mask of Dimitrios‘, ‚Dressed to Kill‘ und ‚The Great Missouri Raid‘). Mehrere seiner Romane und Kurzgeschichten wurden verfilmt.

In Grubers amüsanten Kriminalromanen steht zumeist ein Duo im Mittelpunkt. Am bekanntesten ist das herrlich schräge New Yorker Gespann Johnny Fletcher, das Gehirn, und Sam Cragg, der Muskelmann, zwei ausgekochte, zähe Burschen, die an Türen klopfen, um ein Buch über Krafttraining (‚Every Man a Samson‘) zu verkaufen, in billigen Absteigen übernachten und immer wieder wegen Landstreicherei von der Polizei festgenommen werden – und die ständig über Mordfälle stolpern, die sie dann gleich selbst lösen, um nicht als Sündenböcke im Kittchen zu landen.

Grubers zweite Reihe dreht sich um Simon Lash, einen zynischen, impulsiven und zänkischen Ex-Soldaten und Ex-Anwalt, der mit seinem besonnenen Assistenten Eddie Slocum eine Privatdetektei auf dem Hollywood Boulevard in Los Angeles betreibt und in seiner Freizeit am liebsten in Büchern über den Wilden Westen schmökert. Der erste Titel des Vierteilers wurde unter dem Titel ‚Accomplice‘ verfilmt.

In Los Angeles ist auch das gegensätzliche, sich jedoch vortrefflich ergänzende Ermittlerpaar Otis Beagle und Joe Peel von der „Beagle Detective Agency“ auf der Piste, zwei schlaue Burschen mit beachtlichem kriminellem Potential, deren Abenteuer in drei Romanen aufgezeichnet sind.

Eine weitere Serienfigur ist der Lexikonverkäufer und Gelegenheitsdetektiv Oliver Quade, ein unscheinbarer Mann mit einem fotografischen Gedächtnis, der nur in Kurzgeschichten angetreten ist (eine Geschichtensammlung ist 1966 unter dem Titel ‚Brass Knuckles‘ erschienen).

Frank Gruber starb 65-jährig in Santa Monica, Kalifornien und hinterliess seine Frau Lois, die er 1931 geheiratet hatte, und einen Sohn. Zwei Jahre vor seinem Tod erschien der Memoirenband ‚The Pulp Jungle‘.

Bibliografie (nur Krimis):

Johnny Fletcher & Sam Cragg-Serie: ‚The French Key‘ (auch unter dem Titel ‚The French Key Mystery‘) – ‚Der eiserne Bär‘ (auch unter dem Titel ‚Goldraben‘, 1940), ‚The Hungry Dog‘ (auch unter den Titel ‚The Hungry Dog Murders‘ und ‚Die Like a Dog‘, 1941), ‚The Navy Colt‘ (1941), ‚The Talking Clock‘ (1941), ‚The Gift Horse‘ – ‚Der geschenkte Gaul‘ (1942), ‚The Mighty Blockhead‘ (auch unter dem Titel ‚The Corpse Moved Upstairs‘) – ‚Die Millionen-Idee‘ (auch unter dem Titel ‚Die wandernde Leiche‘, 1942), ‚The Silver Tombstone‘ (auch unter dem Titel ‚The Silver Tombstone Mystery‘, 1945), ‚The Honest Dealer‘ (auch unter dem Titel ‚Double Dealer‘ (1947), ‚The Wispering Master‘ – ‚Die flüsternde Stimme‘ (1947), ‚The Scarlet Feather‘ (auch unter dem Titel ‚The Gamecock Murders‘ – ‚Die rote Feder‘ (1948), ‚The Leather Duke‘ (auch unter dem Titel ‚A Job of Murder‘) – ‚Das fehlende Messer‘ (1949), ‚The Limping Goose‘ (auch unter dem Titel ‚Murder One‘, 1954), ‚Swing Low, Swing Dead‘ (1964);

Simon Lash & Eddie Slocum-Serie: ‚Simon Lash, Private Detective‘ (auch unter dem Titel ‚Simon Lash, Detective‘, 1941), ‚The Buffalo Box‘ (auch unter dem Titel ‚The Murder Box‘, 1942) – ‚Die Trickschatulle‘ (1942), ‚Murder ‚97 (auch unter dem Titel ‚The Long Arm of Murder, 1948);

Otis Beagle & Joe Peel-Serie: ‚The Silver Jackass‘ (ursprünglich als Charles K. Bronson) – ‚Der silberne Esel‘ (1941), ‚Beagle Scented Murder‘ (auch unter dem Titel ‚Market for Murder‘) – ‚Mord in Hollywood‘ (1946), ‚The Lonesome Badger‘ (auch unter dem Titel ‚Mood for Murder‘, 1954);

Einzelwerke: ‚The Fourth Letter‘ (1947), ‚The Lock and the Key‘ (auch unter den Titeln ‚Too Tough to Die‘ und ‚Run, Thief, Run‘, 1948) – ‚Rufen Sie den Leichenwagen‘ (1948), ‚Twenty Plus Two‘ – ‚Gesucht wird D.D.‘ (1961), ‚Brothers of Silence‘ (1962), Bridge of Sand‘ (1963), ‚The Greek Affair‘ (1964), ‚Little Hercules‘ (1965), ‚Run, Fool, Run‘ (1966), ‚The Twilight Man‘ – ‚Das Begräbnis findet später statt‘ (1967), ‚The Gold Gap‘ (1968), ‚The Etruscan Bull‘ – ‚Der etruskische Stier‘ (1969), ‚The Spanish Prisoner‘ (1969).

Als John K. Vedder: ‚The Last Doorbell‘ (auch unter dem Titel ‚Kiss the Boss Goodbye‘ (1941).

Als Stephen Acre: ‚The Yellow Overcoat‘ (auch unter dem Titel ‚Fall Guy for a Killer‘) – ‚Der gelbe Paletot‘ (1942).