(Kürzel für Ronald Joseph Goulart, 1933-2022; schrieb auch als Josephine Kains, Howard Lee, Frank S. Shawn, Kenneth Robeson, Con Steffanson, Joseph Silva, Chad Calhoun, R.T. Edwards, Ian R. Jamieson, Jillian Kearny und Zeke Masters)

Ron Goulart wurde als Sohn eines portugiesischen Fabriksrbeiters und einer italienischen Hausfrau in der kalifornischen Stadt Berkeley geboren. Nach seinem Studium an der dortigen University of California arbeitete er in Werbeagenturen in San Francisco und Los Angeles, nebenbei verfasste er Kurzgeschichten für die Pulps und andere Magazine. 1964 heiratete er die Sachbuchautorin Fran Sheridan, mit der er zwei Söhne hatte, Sean-Lucien und Steffan. Ende der 60er-Jahre liess er sich mit seiner Familie in Weston, Connecticut, nieder, um sich nun ganz dem Schreiben zu widmen.

Goularts umfangreiches Werk enthält vornehmlich humoristische Sciencefiction-Geschichten und -Romane und Comics, aber auch zehn Krimis und zahlreiche bedeutende Sachbücher, unter anderem über die Geschichte der Pulp-Magazine (‚Cheap Thrills‘), über Privatdetektive (‚The Hardbolied Dicks‘) und über die grossen Comic-Detektive der 30er-Jahre (‚The Adventurous Decade‘). Ferner „novellisierte“ Goulart Drehbücher, Fernsehserien und Comicstrips. Er verbrachte die letzten Jahre mit seiner Frau im ländlichen Städtchen Ridgefield, Connecticut, wo er einen Tag nach seinem 89. Geburtstag in einem Pflegeheim starb.

John Easy, Privatschnüffler aus Hollywood, ist die Hauptfigur in vier mit leichter Feder verfassten, von schrägen Vögeln bevölkerten Krimis und drei Kurzgeschichten, alle aus den 70er-Jahren. Er ist ein gross gewachsener, breitschultriger, etwas bärbeissiger Bursche Anfang dreissig mit einer Vorliebe für teure Sakkos und Rollkragenpullis, der in seinem schwarzen 67er-VW vermisste Frauen aufspürt. In wichtigen Nebenrollen: Hagopian, ein ausgezeichnet vernetzter armenischer Playboy und TV-Autor, Lieutenant Alvin von der San Ignacio Police – und natürlich die Frauen.

Viel später, von 1998 bis 2005, veröffentlichte Goulart sechs Romane um zwei selbst ernannte Privatdetektive: Den berühmten Komiker Groucho Marx und den frisch verliebten Radioskriptautor und Ex-Polizeireporter Frank „Rollo“ Denby, die im ersten Band ‚Groucho Marx, Superdetektiv‘ im Los Angeles des Jahres 1937 dem als Suizid erklärten Tod des Starlets Peg McMorrow, mit dem Groucho einst eine Affäre hatte, auf den Grund gehen. Der Kriminalfall ist indes von untergeordneter Bedeutung – die Geschichte lebt von spritzigen Dialogen, Slapstick, frechen Pointen und Zitaten aus dem Werk der Marx Brothers.

Bibliografie:

John Easy-Serie: ‚If Dying Was All‘ – ‚Einsam nur ins letzte Bett‘ (1971), ‚Too Sweet to Die‘ – ‚Zu süss für den Sarg‘ (1972), ‚The Same Lie Twice‘ – ‚Für jeden Kuss zwei Lügen‘ (1973), ‚One Grave Too Many‘ – ‚Da fehlt was am Skelett‘ (1974).

Groucho Marx & Frank Denby-Serie: ‚Groucho Marx, Master Detective‘ – ‚Groucho Marx, Meisterdetektiv‘ (1998), ‚Elementary, My Dear Groucho‘ (1999), ‚Groucho Marx, Private Eye‘ (1999), ‚Groucho Marx and the Broadway Murders‘ (2001), ‚Groucho Marx, Secret Agent‘ (2002), ‚Groucho Marx, King of the Jungle‘ (2005).