(*1956)

Davide Ferrario wurde in der lombardischen Kleinstadt Casalmaggiore, Provinz Cremona,  geboren. Er studierte angloamerikanische Literatur an der Staatsuniversität Mailand, wandte sich dann jedoch dem Film zu, zuerst als Filmkritiker und Drehbuchautor, später als Regisseur, Produzent und Organisator von Festivals. 1994 veröffentlichte er seinen bislang einzigen Krimi ‚Römisches Maskenspiel‘ – ein Juwel.

‚Römisches Maskenspiel‘ spielt im Rom des Herbstes 1947. Die Hauptrollen bekleiden Orson Welles und der mit ihm befreundete Privatdetektiv Tommaso Moravia, eine fiktive Figur mit einer Vergangenheit als Widerstandskämpfer gegen Mussolini und als Polizist. Orson Welles, in argen Geldnöten steckend, will in Italien eigentlich nur als Hauptdarsteller in einem zweitklassigen Film mitwirken, für ‚Othello‘ proben, den ‚Dritten Mann‘ vorbereiten und die schöne Schauspielerin Lea Padovani umgarnen, als er in ein gigantisches politisches Komplott verwickelt wird, an dem sogar der legendäre Mafioso Lucky Luciano teilhat. In Italien stehen nämlich die ersten freien Wahlen nach dem Zweiten Weltkrieg bevor, und es droht ein Sieg der Kommunisten, was die Vereinigten Staaten und der Vatikan, aber auch die Mafia und die bereits wieder erstarkten Faschisten mit allen Mitteln verhindern wollen. In seiner sorgfältig recherchierten und kunstvoll gebauten Geschichte pendelt der Autor mit viel Geschick zwischen historischen Fakten (Orson Welles hielt sich nach dem Krieg tatsächlich in Rom auf) und fesselnder Fiktion.

Ferrario lebt in Turin und arbeitet vorwiegend als Filmregisseur und frei schaffender Filmproduzent, schliesst jedoch nicht aus, irgend einmal wieder einen Kriminalroman zu schreiben.

Bibliografie:

‚Dissolvenza al nero‘ – ‚Römisches Maskenspiel‘ (1994).