(Pseudonym für Morton Freedgood, 1912-2006; schrieb auch als Stanley Morton)

Morton Freedgood kam in Brooklyn zur Welt. Er studierte am City College of New York und an der New York University und diente im Zweiten Weltkrieg. Daraufhin arbeitete er einige Jahre als Berater für ‚United Artists‘, ’20th Century Fox‘, ‚Paramounts‘ und andere Filmgesellschaften, bis er sich ganz auf das Schreiben konzentrierte. Unter dem Pseudonym John Godey (nach ‚Godey’s Ladies Book‘, dem Titel einer Frauenzeitschrift aus dem 19. Jahrhundert) verfasste er von 1947 bis 1984 vierzehn Kriminalromane sowie eine Vielzahl von Kurzgeschichten und Artikeln für die Magazine ‚Cosmopolitan‘, ‚Collier’s‘ und ‚Esquire‘. 1974 kam seine Autobiografie ‚The Crime of the Century and Other Misdemeanors‘ heraus. Freedgood war mit der Künstlerin Lillian verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter, die bekannte Lyrikerin Laura Freedgood. Zwei Jahre nach seiner Frau starb er 93-jährig in seinem Haus in West New York, New Jersey.

Godeys bekanntestes Prosawerk ist der satirische, mit schnellen Schnitten und zahlreichen Perspektivenwechseln erzählte Thriller ‚Abfahrt Pelham 1 Uhr 23‘, in dem vier Schmalspurgangster – der Ex-Söldner Ryder, der ehemalige U-Bahnfahrer Longman, Joe Welcome (eigentlich Giuseppe Benvenuto), ein früherer Mafia-Schläger, und der einfältige Muskelmann Steever – mitten in New York City unmittelbar vor der Rush Hour eine U-Bahn entführen. Sie nehmen die 16 Passagiere und den Fahrer als Geiseln, fordern eine Million Dollar und drohen, den ersten Fahrgast zu töten, wenn sie das Geld nicht innert einer Stunde erhalten. In wichtigen Nebenrollen: Detective Chief Inspector Daniels vom NYPD, Fahrdienstleiter Frank Correll, Leutnant Clive Prescott von der Bahnpolizei, der junge Undercover-Cop Tom Berry, der sich zufällig unter den Geiseln befindet, und der New Yorker Bürgermeister, der die Gangster mit vagen Versprechen abspeist, während die Polizei augenscheinlich nicht viel von Verhandlungen hält. Der Roman wurde dreimal verfilmt: 1974 vorzüglich mit Walter Matthau, Robert Shaw und Martin Balsam, 2009 mittelmässig mit Denzel Washington und John Travolta und 1998 für das Fernsehen.

Zwei Romane kreisen um den New Yorker Fernsehschauspieler Jack Albany. Im ersten Band ‚The Reluctant Assassin‘ (die deutsche Übersetzung ist mit dem Titel ‚Lieber feig als kalt im Sarg‘ verunstaltet), einer witzigen Verballhornung des Genres des Gangsterromans, wird Albany mit dem berüchtigten Auftragskiller Ace Williams aus San Francisco verwechselt: Er soll für den Gangsterboss und Hobbymaler Joe Smooth zwei Cops umlegen, während dieser seinen 10 Millionen-Coup, die Entführung des Bürgermeisters, durchzieht. Als wenig später der echte Ace in New York auftaucht, hängt Albanys Leben an einem seidenen Faden – seine schauspielerisches Fähigkeiten sind jetzt gefragt wie nie zuvor.

Unter seinem angestammten Namen veröffentlichte Freedgood 1957 den nicht dem Krimigenre zugehörenden Roman ‚The Wall-to-Wall-Trap‘, zehn Jahre zuvor, gemeinsam mit seinem Bruder Stanley und gezeichnet mit Stanley Morton, den Abenteuerroman ‚Yankee Trader‘.

Bibliografie:

Einzelwerke: ‚The Gun and Mr. Smith‘ (1947), ‚The Blue Hour‘ (auch unter den Titel ‚Killer at His Back‘ und ‚The Next to Die‘) – ‚Die blaue Stunde‘ (1948), ‚The Man in Question‘ (auch unter dem Titel ‚The Blonde Betrayer‘, 1951), ‚This Year’s Death‘ – ‚Der Tod des Jahres‘ (1953), ‚The Clay Assassin‘ (1959), ‚The Fifth House‘ (1960), ‚The Three Worlds of Johnny Handsome‘ – ‚Die drei Geschichten des Johnny Handsome‘ (1972), ‚The Taking of Pelham One Two Three‘ – ‚Abfahrt Pelham 1 Uhr 23‘ (1973), ‚The Talisman‘ (1976), ‚The Snake‘ – ‚Der tödliche Biss‘ (1978), ‚Nella‘ (1981), ‚Fatal Beauty‘ (1984);

Jack Albany-Romane: ‚The Reluctant Assassin‘ (auch unter dem Titel ‚A Thrill a Minute with Jack Albany‘) – ‚Lieber feig als kalt im Sarg‘ (1966), ‚Never Put Off Till Tomorrow What You Can Kill Today‘ (1970).