(Pseudonym für Samuel Allen Salter, *1954; schreibt auch als Dominic Martell)

Sam Reaves wurde als Samuel Allen Salter in dem Städtchen Crawfordsville, Indiana, geboren und wuchs in Chicago auf. Er absolvierte ein Philosophie- und Linguistikstudium am Knox College im Bundesstaat Illinois und an der University of Jordan in der jordanischen Hauptstadt Amman, bereiste die Welt und arbeitete einige Zeit als Englischlehrer und Übersetzer, ehe er zu schreiben begann. Salter, Vater von zwei Kindern, lebt heute als freier Autor in Evanston, Illinois.

In Reaves‘ frühen Krimis steht der hartgesottene Chicagoer Taxifahrer und Vietnam-Veteran Cooper MacLeish im Mittelpunkt. ‚Ein herbstlicher Fall‘ dreht sich um den Tod von Vivian Horstman, Coopers Flamme aus fernen Collegezeiten: Selbstmord oder Mord? Cooper macht sich auf die Suche nach Vivians 14-jährigem Sohn Dominic, der nach dem Tod seiner Mutter untergetaucht ist, und dessen Vater er sein könnte. Reaves glänzt in seinem ersten Roman mit realistischer, unaufgeregter Erzählweise, detailreichen Schilderungen der gewalttätigen Grossstadt Chicago und wartet immer wieder mit verblüffenden Wendungen auf.

‚Dooley’s Back‘ erzählt die harte Geschichte des Chicagoer Cops Frank Dooley. Als seine Frau Consuelo vergewaltigt und ermordet wird und der Täter wegen eines „technischen Fehlers“ auf freien Fuss kommt, bläst Dooley ihm den Kopf weg. Er quittiert den Polizeidienst und setzt sich nach Mexiko ab. Acht Jahre später kehrt er in seine Heimatstadt zurück und lässt sich bei seinem früheren Partner und besten Freund Roy Ferguson nieder, dessen Ehe nach dem Ertrinkungstod ihres kleinen Sohns zerbrochen ist. Doch Ferguson hat Spielschulden bei einem aufstrebenden Gangster namens Johnny Spano und gerät immer tiefer in den Sumpf der organisierten Kriminalität, aus dem ihn einzig Dooley ziehen kann.

Der zweite, viele Jahre früher, im Sommer 1969 spielende Dooley-Roman ‚Homicide 69‘ kreist um Franks Vater Mike, Detective bei der Mordkommission Chicago mit zwanzig Dienstjahren auf dem Buckel, der dem sadistischen Mord an der jungen Sally Kotowski, der Ex-Freundin eines Gangster, auf den Grund geht. Reaves erzählt die fast 500 Seiten umfassende Geschichte in recht gemächlichem Tempo und wirft immer wieder Seitenblicke auf wichtige Ereignisse jener Zeit – den Vietnamkrieg, an dem Franks ältester Sohn Kevin teilnimmt, die Manson-Morde, das Woodstock-Festival, die erste Mondlandung und die „Black Panther“-Bewegung.

Reaves verfasste überdies zusammen mit dem Polizisten Fred Pascente den True Crime Thriller ‚Mob Cop. My Life of Crime in the Chicago Police Department‘, der 2015 in die Buchläden kam..

Unter dem Pseudonym Dominic Martell publizierte der Autor drei harte Politthriller, in denen Pascual Rose aus Barcelona die Fäden zieht. Pascual war Terrorist der Palästinensischen Befreiungsfront und hatte unzählige Menschen auf dem Gewissen, als er ausstieg und seine Mitkämpfer an den Mossad und die CIA verriet. Mit einer neuen Identität ausgestattet, hält er sich in seiner Heimatstadt Barcelona mit Gelegenheitsjobs über Wasser, hängt in den Bars herum, verlustiert sich hin und wieder mit der Witwe Vidal – bis er von der Vergangenheit, verkörpert durch die schöne baskische Terroristin Katixa, eingeholt wird.

Bibliograpfie:

Cooper MacLeish-Serie: ‚A Long Cold Fall‘ – ‚Ein herbstlicher Fall‘ (1991), ‚Fear Will Do It‘ – ‚Die Angst wird dafür sorgen‘ (1992), ‚Bury it Deep‘ (1993), ‚Get What’s Coming‘ (1995);

Dooley-Romane: ‚Dooley’s Back‘ (2002), ‚Homicide 69‘ (2006);

Standalones: ‚Mean Town Blues‘ (2008), ‚Cold Black Earth‘ (2015), Running in the Dark‘ (2018);

Als Dominic Martell: Pascual Rose-Trilogie: ‚Lying, Crying, Dying‘ – ‚Pascuals zweites Leben‘ (1998), ‚The Republic of Night‘ (1999), ‚Gitana‘ (2001).